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17.01.2007 - 19.01.2007 | Lutherstadt Wittenberg

Verantwortung in der Diaspora

Gerade dort, wo sich Protestanten in der Diaspora, der Minderheit, befinden, steht die Frage nach der eigenen Identität besonderen Herausforderungen gegenüber. Diese Problemstellung thematisiert die Theologische Woche, die von der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit kirchlichen Werken veranstaltet wird. Die Tagung mit dem Titel "Der Beruf der Christen. Evangelisches Bekenntnis, Identität und gesellschaftliche Verantwortung" findet vom 17. bis 19. Januar in Wittenberg statt.

"Nach evangelischem Verständnis gehört es auch zum Beruf des Christen, dass sich das Praktizieren des eigenen Glaubens nicht nur um den eigenen Kirchturm abspielt, sondern Verantwortung für das gesellschaftliche Umfeld mit einschließt", sagt Udo Sträter, Professor für Kirchengeschichte an der Martin-Luther-Universität, der die Organisation der Theologischen Woche leitet. Auf der Tagung wird daher in Zusammenarbeit mit Referenten aus unterschiedlichen Ländern erkundet, auf welche Weise diese Verantwortung in Minderheitensituationen wahrgenommen werden kann und durch welche Elemente die eigene Identität in der Diaspora aufrechterhalten wird.

Die ökumenische und internationale Perspektive ist dabei ebenso relevant wie die Beachtung konkreter Formen identitätsstiftenden Glaubensvollzugs, z.B. im Gottesdienst. Die Herausforderung, in der Diaspora die eigene Bekenntnistradition weiterzuentwickeln und den Protestantismus auch im Hineinwirken in die Gesellschaft zu leben, verbindet Protestanten u.a. in Lateinamerika, Asien und Osteuropa miteinander.

In Vorträgen, Seminaren, Workshops und einer Plenumsdiskussion werden Fragen der Selbstdefinition und gesellschaftlichen Verantwortung des Protestantismus diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und reflektiert. Für die Mitwirkung konnten u.a. der polnische Europaabgeordnete und Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jerzy Buzek aus Polen, der litauische Bischof Mindaugas Sabutis und der brasilianische Professor für Liturgik Dr. Nelson Kirst gewonnen werden. Über 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben sich angemeldet.

Ungewöhnlich sind in diesem Jahr der Veranstaltungsort und die Dimension der Theologischen Woche: Zum einen findet die Veranstaltung diesmal nicht in den Franckeschen Stiftungen in Halle statt, sondern in der Lutherstadt Wittenberg - zehn Jahre vor dem großen Reformationsjubiläum 2017 (500 Jahre Thesenanschlag Martin Luthers an der Schlosskirche in Wittenberg), im Gebäude der alten Universität, der Leucorea, an der Luther damals lehrte. Zum anderen veranstaltet die Theologische Fakultät die Tagung diesmal in Zusammenarbeit mit dem Gustav-Adolf-Werk, dem Martin-Luther-Bund und dem Evangelischen Bund.

Anlass für die Zusammenarbeit ist das 175-jährige Jubiläum des Gustav-Adolf-Werkes - des Diasporawerkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die anderen Organisationen, der Martin-Luther-Bund als Diasporawerk der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Evangelische Bund als das konfessionskundliche und ökumenische Arbeitswerk der EKD, beschäftigen sich in ähnlicher Weise mit dem Thema der Tagung.

Als kulturelles Rahmenprogramm wird am 17. Januar um 19.30 Uhr in der Leucorea ein Konzert mit Renaissancemusik für Gambe, Laute und Cembalo angeboten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an Führungen durch das Lutherhaus und an Stadtführungen zu den Cranach-Stätten bzw. in die Kirchen der Lutherstadt Wittenberg teilzunehmen. In der Schlosskirche, der ehemaligen Universitätskirche, findet am 18. Januar um 18 Uhr der Januar-Universitätsgottesdienst der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt (Universitätsprediger Prof. Dr. Jörg Ulrich).

Die Theologische Woche steht allen Interessierten offen. Sie ist Bestandteil des kirchlichen Fortbildungsangebots für Pfarrer sowie kirchliche Mitarbeiter der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Nachbarkirchen. Sie ist zudem als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen anerkannt.

Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagungsgebühr für die gesamte Tagung - ohne Unterkunft und Verpflegung, aber inkl. Empfang am 18.01. - beträgt 30 Euro und ist am 17.01. im Tagungsbüro zu entrichten (geöffnet ab 12 Uhr).
Für Studierende ist die Teilnahme kostenlos.

Die Theologische Woche ist Bestandteil des kirchlichen Fortbildungsangebots für Pfarrerinnen und Pfarrer, kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EKKPS und der Nachbarkirchen. Auslagen können über die Kirchenkreise abgerechnet werden.
Die Tagung ist als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an den Schulen unter der Reg.-Nr. WT 1/07-060-02 LISA angemeldet.
Reise- und Übernachtungskosten für Referenten und andere Gäste, die vom Gustav-Adolf-Werk, vom Martin-Luther-Bund oder vom Evangelischen Bund eingeladen sind, werden übernommen.
Studierenden aus Halle wird empfohlen zu pendeln und in Halle zu übernachten.

Termin:

17.01.2007 ab 14:00 - 19.01.2007 13:00

Veranstaltungsort:

Leucorea, Collegienstraße 62
06886 Lutherstadt Wittenberg
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion

Arten:

Eintrag:

11.01.2007

Absender:

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event19149


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