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Veranstaltung



27.01.2007 - 27.01.2007 | Greifswald

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

"Ich kann keine römischen Armgesten vollführen - ich drücke mir den Hut in die Stirn"
Die Verfolgung Ernst Barlachs und seines Werkes durch die Nationalsozialisten
Referent: Klaus Tiedemann, Rostock

Als der Bildhauer und Dramatiker Ernst Barlach am 24. Oktober 1938 in einer Rostocker Klinik gestorben war, veröffentlichte die SS-Zeitschrift "Das schwarze Korps" wenige Tage später einen ganzseitigen Nachruf unter der Überschrift "War Barlach Kulturbolschewist?". Der Artikel ist bezeichnend für das zwiespältige Verhältnis der Nazis zu diesem Künstler: Dass er ein Könner war, wolle man nicht bestreiten, aber die Wesensart seiner Kunst führe für sie zur Ablehnung Barlachs als einem "Künder einer Lehre, die uns fremd ist und die gleichzeitig Gefahr bedeutet für die einfache, klare Linie, die wir suchen".
Nach einem vernichtenden Urteil über Barlachs Kunst von Alfred Rosenberg im Völkischen Beobachter 1933 erhielt der Künstler in der Folge Ausstellungsverbot, sein Werk wurde als "entartet" verfemt. Zwischen 1934 und 1938 verschwanden alle Ehrenmale Barlachs für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus dem öffentlichen Raum, die meisten wurden zerstört. 1937 war Barlachs "schlimmes Jahr": 381 seiner Werke wurden aus den öffentlichen Sammlungen entfernt und beschlagnahmt. Die Geschichte dieser exemplarischen Künstlerverfolgung in der Nazizeit versucht der Vortrag nachzuzeichnen.

Der Referent:
Klaus Tiedemann, 1945 auf Rügen geboren, Studium der Kunstpädagogik und Geschichte in Greifswald, danach unter anderem wissenschaftlicher Assistent im Bereich Kunstgeschichte der Universität Greifswald, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Direktor der Kunsthalle Rostock, Direktor und Leiter der Barlach-Museen in Güstrow und Ratzeburg. Heute kunstwissenschaftliche Tätigkeit in Rostock.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

27.01.2007 ab 19:30

Veranstaltungsort:

Hörsaal des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft

Arten:

Eintrag:

15.01.2007

Absender:

Sabine Köditz

Abteilung:

Presse- und Informationsstelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event19178


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