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Veranstaltung


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14.03.2007 - 16.03.2007 | Augsburg

Ordnung und Repräsentation von Wissen - Dimensionen der Theatrum-Metapher in der Frühen Neuzeit

Imaginäre Orte und Daseinsmetaphern spielten in der Geschichte immer wieder eine wesentliche Rolle in der Selbstdeutung einer Zeit und ihres Wissens. Während die satirische Dichtung des 15. Jahrhunderts die Welt noch im "Narrenschiff" Schiffbruch erleiden sah, wurde die Metapher des Theaters in den folgenden Jahrhunderten immer wieder auf den Zustand der Welt als Ganzer übertragen. "All the world's a stage", schreibt Shakespeare um 1600. Nicht nur der Mensch hatte seinen Platz auf dieser geordneten Bühne der Welt ("Theatrum Mundi"). Eine Tagung des Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit", die vom 14. bis zum 16 März an der Universität Augsburg stattfindet, greift die Vielfalt der Kontexte auf, in denen das Sinnbild des Theaters für die Ordnung und Repräsentation von Wissen in der Epoche zwischen 1500 und 1800 historisch bedeutsam wurde.

Für das Selbstbild der Frühen Neuzeit ist die Vorstellung vom Großen Welttheater, dem "Theatrum Mundi", ein zentrales Deutungsmuster. Nicht nur populären Bühnenstücken, sondern den Wissenskulturen der vormodernen Epoche insgesamt lag eine hervorstechende Affinität zur Theatrum-Metaphorik zugrunde. Theatrale (Sinn-)Bilder dienten der Erschließung, Speicherung, Produktion und Ordnung sowie einer anschaulichen Inszenierung und Visualisierung von Wissensbeständen nahezu jeglicher Provenienz. Hunderte von Theatrum- sowie Schauplatz- und Schaubühnen-Titel wurden gedruckt.

Trotz der publizistischen Omnipräsenz frühneuzeitlicher Theaterwelten ist die historische Spezifik und Kommunikationsleistung der Theatrum-Metaphorik noch nicht annähernd vermessen. Die Tagung des am Institut für Europäische Kulturgeschichte angesiedelten Graduiertenkollegs möchte deshalb Ansätze zur weiteren Forschung liefern und das Bedeutungsspektrum der Metapher in einem betont fächerübergreifenden Panorama diskutieren. Kunsthistoriker, Germanisten, Literaturwissenschaftler und Historiker nehmen Wissensdiskurse in den Blick, die so vielfältig sind wie die Kontexte und Medien, in denen die Theatrum-Metapher Verwendung fand. So wird in den Sektionen u. a. dem Rang dieser Metaphorik für die enzyklopädischen Drucke der Zeit, für die literarisch-ästhetische Produktion, für Architektur und Krieg sowie für die Sammlungs- und Repräsentationsräume des Wissens, die Kunstkammern, nachgegangen.

Am 14. März hält Prof. Dr. Sebastian Neumeister (Berlin) von 18.30 bis 19.30 Uhr einen öffentlichen Abendvortrag über "Theatralität des Wissens als Raum und als Text".

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

14.03.2007 ab 15:00 - 16.03.2007 13:30

Veranstaltungsort:

Universität Augsburg
Juristische Fakultät
Universitätsstraße 24
Raum 1012
86159 Augsburg
Bayern
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur

Arten:

Eintrag:

04.03.2007

Absender:

Klaus P. Prem

Abteilung:

Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event19718


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