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Veranstaltung



11.04.2007 - 13.04.2007 | Regensburg

Internationales Symposium "Namen als Konfliktpotential im europäischen Kontext"

Diese Tagung wird von der Forschergruppe NAMEN der Universität Regensburg
(unter der Leitung von Prof. Dr. Albrecht Greule, Institut für
Germanistik, Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft) veranstaltet.

Unser heutiges Europa wird vielfach als "Europa der Regionen" und "Europa der kulturellen
Vielfalt" definiert. Die wissenschaftliche Diskussion bringt den Begriff häufig mit ethnischen Besonderheiten
von Regionen in Verbindung, womit zugleich die Brücke zur linguistischen Vielfalt
geschlagen ist. Denn eines der entscheidenden Bindeglieder einer ethnischen Gruppe zu ihrer
Region ist die Sprache, durch die sie sich zumeist erst von anderen Bevölkerungsgruppen abhebt.
Mit der Sprache kommen die gefühlsmäßigen Bindungen an physisch-geographische Gegebenheiten,
die ein Gebiet zu einer geographischen Region machen, erst richtig zum Vorschein.
Ein wesentlicher Bestandteil jeder Sprache und damit auch der angesprochenen gefühlsmäßigen
Bindungen an eine geographische Region sind die Eigennamen, die in multilingualen
Kontaktgebieten immer wieder zu Konflikten führen. Um die wissenschaftliche Auseinandersetzung
mit diesem ständig präsenten Konfliktpotential zu fördern, veranstaltet die Forschergruppe
NAMEN der Universität Regensburg (Deutschland) vom 11. bis 13. April 2007 ein
internationales und interdisziplinäres Symposium zum Thema Namen als Konfliktpotential im
europäischen Kontext.
Namenkonflikte treten u. a. überall dort auf, wo mehr- bzw. verschiedensprachige Bevölkerungsgruppen
zusammenleben oder in engem Sprachkontakt stehen. Mit dem zunehmenden
Zusammenwachsen der europäischen Einzelstaaten nehmen die Sprachkonfliktfelder immer
größere Ausmaße an, wobei insbesondere das linguistische Konfliktfeld der Eigennamen nicht
selten auch auf politische Dimensionen ausgreift. Als mustergültiges Beispiel für die politische
Tragweite dieses Themas fungiert der bereits seit Jahrzehnten andauernde Streit über zweisprachige
Ortsnamenschilder für Gemeinden Kärntens mit nennenswertem slowenischen Bevölkerungsanteil,
der gerade in jüngster Zeit wieder an Aktualität gewonnen hat. Die Kontroversen
im Bereich der Eigennamen erstrecken sich dabei aber auch auf den psycholinguistischen
Bereich, wenn man beispielsweise die Konnotation von Ethnonymen (Völkernamen) vor
dem Hintergrund der ethnischen und kulturellen Vielfalt Europas in Betracht zieht, oder auf die
juristische Disziplin, wenn etwa das Namenrecht zum Beispiel bei Vor- und Familiennamen
oder vor allem auch bei Produkt- und Warennamen, die angesichts der europäischen Handelsunion
eine immer größere Rolle spielen, im Mittelpunkt der Differenzen steht. Das dreitägige
wissenschaftliche Kolloquium soll verschiedene Aspekte des Konfliktpotentials unterschiedlichster
Namenarten im historischen und gegenwärtigen Europa exemplarisch beleuchten, die Aktualität
der Thematik unter dem Blickwinkel differenter Forschungsfelder vor Augen führen und
neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorbringen. Hierzu liefern renommierte Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen Ländern (Deutschland,
Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Kroatien,
Serbien, Bulgarien, Finnland, Norwegen) Beiträge. Der wissenschaftliche Austausch mit osteuropäischen
Akademikerinnen und Akademikern steht dabei besonders im Vordergrund, da
speziell der Sprachkontakt mit Nationen Osteuropas enorme Probleme im Bereich der Eigennamen
mit sich bringt (vergleiche etwa die Transliteration von Ortsnamen in Bulgarien). Die
Ergebnisse des Symposiums sollen in einem Tagungsband in der wissenschaftlichen Reihe
Regensburger Studien zur Namenforschung veröffentlicht werden.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung (Köln/Deutschland).

Hinweise zur Teilnahme:
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Wenn Sie sich rechtzeitig bis zum 15.01.2007 für das
Symposium anmelden, so erhalten Sie ein Namensschildchen, eine Tagungsmappe sowie kostenlose
Verpflegung (Getränke, kleinere Snacks bzw. Gebäck) in den Kaffeepausen. Bei einer
nicht fristgerechten Anmeldung können diese Dienstleistungen nicht garantiert werden.

Termin:

11.04.2007 ab 14:00 - 13.04.2007 16:30

Veranstaltungsort:

Landshuter Straße 4
Ehemaliges Finanzamt Regensburg
Sitzungssaal
93047 Regensburg
Bayern
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur

Arten:

Eintrag:

05.03.2007

Absender:

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze

Abteilung:

Referat II/2, Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event19728


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