Milch wird gemeinhin mit Kuhmilch gleichgesetzt und die ist tatsächlich die in Deutschland am häufigsten getrunkene und verarbeitete Milchsorte. Aber alle Säugetiere ernähren ihre Jungen zunächst mit Milch und einige von ihnen sind auch Milchlieferanten für den Menschen. Damit spielen sie auch für die Veterinärmediziner eine besondere Rolle. Sie überwachen nicht nur die Gesundheit der Tiere und ihre artgerechte Haltung, sondern sie kontrollieren einerseits die Verarbeitung und andererseits die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Milch und Milchprodukten.
1. Was hat der Veterinärmediziner mit der Milch zu tun?
Warum interessiert die Milch den Veterinärmediziner? Wo fängt die Beschäftigung des Veterinärmediziners mit der Milch an? Welche Institute beschäftigen sich damit? Welche Forschungsschwerpunkte gibt es dazu an der Veterinärmedizinischen Fakultät? Worauf wird in der Ausbildung der Studierenden besonderer Wert gelegt? Auf diese Fragen antwortet Professor Karsten Fehlhaber, Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
2. Warum ist die Bekämpfung einer Euterentzündung eine Gratwanderung?
Milchkühe werden in der Regel in großen Herden gehalten. Sie sind einer Fülle von z. T. gefährlichen Umweltkeimen ausgesetzt, die zu Euterentzündungen führen und die Milchproduktion gefährden können. Diesen Keimen versuchen Wissenschaftler der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik um Professor Dr. Axel Sobiraj die Spur zu kommen. Das ist oft eine Gratwanderung. "Wir wollen einerseits die teilweise massiven Probleme mit der Mastitis (Euterentzündung) in vielen Großbeständen der neuen Bundesländern mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln effizient bekämpfen, andererseits den Einsatz von Antibiotika im Sinne des Verbraucherschutzes auf das Notwendige minimieren bzw. nach Alternativen suchen.", erklärt Prof. Sobiraj das Problem. Was die Forschungen ergeben haben, erfahren Sie auf unserer Veranstaltung.
3. Was ist das Besondere an Stutenmilch?
Professor Dr. Gerald Schusser hat enge Kontakte zur Haflinger-Herde in Meura/Thüringen. Hier wird Stutenmilch zu besonderen Produkten verarbeitet. Was das Besondere an der Stutenmilch ist und warum die Produkte daraus so begehrt sind, erklärt der erfahrene Tierinternist.
4. Eine weitere Spezialität - Büffelmilch
Nahezu exotisch in unseren Breiten ist Büffelmilch. Die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig betreut die größte Büffelherde in Sachsen und untersucht gleichzeitig die mikrobiologische Beschaffenheit und die Inhaltsstoffe der Büffelmilch. "Dabei lernen wir nebenbei die Eigenheiten dieser interessanten Tierart kennen", meint PD Dr. Peggy Braun, die Milchspezialistin am Institut für Lebensmittelhygiene ist.
5. Wie kommt man von der Milch zum Käse?
Anschließend erläutert Dr. Braun im neuen Milchtechnikum der Fakultät, wie Butter, Käse und Eis herstellt werden. Sie weist besonders darauf hin, welche hygienischen Regeln dabei beachtet werden müssen. Ganz nebenbei erfahren Sie, woran es liegt, dass Milch sauer wird, vor allem bei sommerlichen Temperaturen. Als Lebensmittelhygienikerin weiß Dr. Braun auch, welche Stoffe keinesfalls in der Milch vorkommen dürfen.
Milch sehen, riechen und schmecken
Sie verkosten, was vor Ihren Augen hergestellt wurde. Wahrscheinlich das erste Mal in Ihrem Leben essen Sie Butter und Eis, frisch nach der Herstellung. Mit dem Käse geht es nicht ganz so schnell, deshalb haben wir Käse von Büffel, Kuh, Schaf und Ziege für Sie organisiert. Andere Milchprodukte und natürlich frische Milch bieten wir ebenfalls an. Sie können dann herausfinden, warum Büffelmilch weißer als Kuhmilch ist und hören etwas von der Suche nach neuen Methoden, mit denen Milch länger frisch gehalten werden kann.
Hinweise zur Teilnahme:
Foto- und Drehtermine:
1. Während unserer Veranstaltung kann jederzeit fotografiert und gedreht werden. Verschiedene milchproduzierende Tiere wie Kuh, Büffel, Schaf, Ziege, Lama und Haflinger werden zu sehen sein. Veterinärmediziner und Tierhalter erläutern gern die Besonderheiten der Tiere.
2. Mit Professor Schusser können Sie einen Besuch der Haflingerherde in Meura absprechen und erleben, wie die Stuten gemolken werden.
3. Auch ein Besuch bei der größten sächsischen Büffelherde lässt sich nach rechtzeitiger Absprache mit Dr. Braun einrichten. Hier lernen Sie, warum Büffel sensible Individualisten sind.
4. Auf dem zur Veterinärmedizinischen Fakultät gehörenden Gut in Oberholz können Sie aufnehmen, wie Kühe gemolken werden. Auch hierzu bitten wir um rechtzeitige Absprache.
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie an unserer Veranstaltung teilnehmen können.
weitere Informationen: Dr. Bärbel Adams, Telefon: 0341 97-35020
Termin:
14.06.2007 10:30 - 12:30
Veranstaltungsort:
Veterinärmedizinische Fakultät
An den Tierkliniken
Treffpunkt: Hörsaal mit dem Rundbau
rechts neben dem Haupteingang
04103 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
Arten:
Eintrag:
24.05.2007
Absender:
Dr. Bärbel Adams
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event20536
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