Kleine geisteswissenschaftliche Fächer sind ein besonderes Merkmal der deutschen Wissenschaft. Nicht selten zeichnen sie sich durch Exzellenz und internationales Renommee aus. Hochschulen, in deren Disziplinenspektrum sie vertreten sind, schärfen durch sie ihr wissenschaftliches Profil und erhöhen ihre Wettbewerbsfähigkeit. Gemessen an ihrer zuweilen prekären Personal- und Finanzausstattung erbringen die kleinen Fächer oftmals überdurchschnittliche Forschungsleistungen und erarbeiten wichtige Grundlagen für andere, größere Disziplinen.
Dennoch wächst die Sorge um diese Fächer. Durch Kürzungen oder Streichungen ist manches Kleine Fach vom Aussterben bedroht - und dies nicht nur an einzelnen Hochschulen, sondern bundesweit. Die Hochschulrektorenkonferenz hat deshalb unlängst angekündigt, eine Kartierung der Kleinen Fächer in Deutschland vorzulegen. Durch eine gesamtdeutsche Planung sollen Reichtum und Vielfalt der Fächer erhalten bleiben.
Doch das kann nicht alles sein. Auch wenn sich die Nützlichkeitsdebatten um die Geisteswissenschaften als wenig fruchtbar erwiesen haben, wird es auch für die Kleinen Fächer unumgänglich sein, ihre Leistungen mutiger zu kommunizieren. Die Kleinen Fächer müssen heraus aus der Defensive. Manches Fach und manche Hochschule ist sich der Pfunde, mit denen sie wuchern könnten, noch gar nicht bewusst.
So entsteht der Eindruck, es gebe keinen gesellschaftlichen Bedarf gerade an solchen Kenntnissen, auf die im Zuge wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Globalisierungsprozesse weniger denn je verzichtet werden kann. Doch viele kleine Fächer erweisen sich als nicht versiegende Kompetenzressourcen gerade für ein Land, das im internationalen Maßstab Anspruch auf eine führende Rolle in Wirtschaft und Politik erhebt. Von jenem lähmenden Legitimationsdruck, dem die Geisteswissenschaften ausgesetzt sind, können sie sich sukzessive befreien, je mehr sie erkennbar an relevanten Entscheidungen in Politik und Wirtschaft teilhaben.
Diese Konferenz der Initiative "Pro Geisteswissenschaften" ist deshalb konsequent als eine "Leistungsschau" Kleiner Fächer angelegt, die sich durch ihre wissenschaftliche Erkenntnisleistung legitimieren. Die Initiative setzt zum Ende des Jahres der Geisteswissenschaften ihre Konferenzreihe vertiefend fort, die sie im Jahre 2006 mit dem Thema "Geistesgegenwart und Geisteszukunft - Aufgaben und Möglichkeiten der Geisteswissenschaften" begonnen hat, und deren Ergebnisse als Dokumentation vorliegen.
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldungen bitte an:
Ann-Katrin Schröder
Telefon (02 01) 84 01-1 40 o Telefax (02 01) 84 01-2 15
ann-katrin.schroeder@stifterverband.de
Termin:
14.11.2007 ab 13:00 - 15.11.2007 15:30
Veranstaltungsort:
Deutsche Bank Forum
Charlottenstraße 37-38
10117 Berlin
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
04.09.2007
Absender:
Michael Sonnabend
Abteilung:
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event21214
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