Der französische Historiker Marc Bloch gehört in den Humanwissenschaften zu den weltweit am häufigsten zitierten Autoren. Diese große Resonanz hat wissenschaftliche und biographische Gründe. Als einer der Väter der modernen Gesellschafts- und Mentalitätengeschichte ("Annales-Schule"), als Geschichtstheoretiker und als kritischer Intellektueller ist Bloch, der 1944 von der Gestapo erschossen wurde, für Generationen von Forschern zur Inspiration und zum Vorbild geworden.
Diese Verehrung führt zu Verklärungen und Aktualisierungen von Blochs Werk. Damit wird man dem strengen Gelehrten aber kaum gerecht. Denn, was Bloch in der Geschichtswissenschaft forderte und selbst praktizierte, gilt heute vielfach als altmodisch: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte statt Biographik und Kulturgeschichte, methodischer Rigorismus statt essayistische Intuition. Eine "Rückkehr zu Marc Bloch" (Le Goff), wie sie gelegentlich gefordert und für die auch in diesem Vortrag plädiert wird, läuft eher auf eine Infragestellung gegenwärtiger Trends als auf ein zufriedenes "Weiter so!" hinaus. Doch gerade die Lektüre Marc Blochs vermag heute neue Perspektiven für eine nonkonformistische Geschichtswissenschaft zu eröffnen.
Hinweise zur Teilnahme:
Einlaß ab 19.30 Uhr (keine Reservierungen möglich)
Termin:
01.10.2007 20:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Mittelweg 36, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
04.09.2007
Absender:
Veranstaltungen
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event21221
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