Alle reden von der Globalisierung - aber nur wenige machen mit. Immer häufiger stoßen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen an Grenzen, weil sie erkennen müssen, wie wenig sie in Wirklichkeit von der Welt wissen. Allzu oft wird versucht, die Vielfalt der Welt den eigenen Begriffen und Theorien anzupassen. Anderen Kulturen begegnet man mit folkloristisch eingefärbtem Oberflächenwissen. Die Folge: Die Hälfte der internationalen Geschäfte misslingt zu beiderseitigem Schaden. Noch ist Deutschland Exportweltmeister, aber angesichts der rasanten Globalisierungsprozesse kann sich dies bald ändern.
Dabei liegt ein immenser Wissensschatz brach: Regionalstudien - Islamwissenschaft oder Sinologie, Afrikanistik oder Lateinamerikastudien - erleben derzeit weltweit eine Revitalisierung. Denn angesichts gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, die Nationen, Kulturen und Religionen im Zuge der Globalisierung immer enger zusammenwachsen lassen, können sie helfen, den Blick zu schärfen und Wissen zu vertiefen. Aber in der Öffentlichkeit und besonders in der Wirtschaft fehlt es an Kenntnissen über Regionalstudien.
"Wissenschaft und Wirtschaft in der Globalisierung. Regionalstudien in Deutschland" der Publizistin Susanne Weiss stellt die Arbeit der Regionalstudien, deren besondere Perspektive und Art der Weltläufigkeit exemplarisch vor. Der Stifterverband hat das Buch gefördert und wird es an diesem Abend der Öffentlichkeit vorstellen.
Zugleich wollen wir mit einer Podiumsdiskussion der Frage nachgehen, wie sich die Sphären Politik, Wirtschaft und Wissenschaft näher kommen können. Denn während hinreichend bekannte Schwellenängste insbesondere kleine und mittlere Unternehmen daran hindern, den Kontakt zur Wissenschaft zu suchen, finden umgekehrt nur wenige der wissenschaftlichen Institute den Weg in Wirtschaft und Politik. Insgesamt kann der Eindruck entstehen, es gebe keinen gesellschaftlichen Bedarf gerade an jenen Kenntnissen, die im Zuge von Globalisierungsprozessen unverzichtbar geworden sind.
Eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft würde auch den so genannten kleinen Fächern zugute kommen. Denn je mehr ihr Wissen abgefragt wird, je mehr diese Fächer erkennbar und nachvollziehbar an relevanten Entscheidungen teilhaben, umso mehr könnten sie in der Folge ein neues Selbstbewusstsein erlangen - und sich von dem oft lähmenden Legitimationsdruck befreien.
PROGRAMM
19.00 Uhr:
Begrüßung und Buchvorstellung
Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes
19.15 Uhr:
Podiumsdiskussion
"Weltfremd in der Fremde?"
Warum Wirtschaft und Politik die Regionalstudien brauchen
Teilnehmer:
Marianne Braig
Professorin für Politikwissenschaft am Lateinamerika-Institut der Freien Universität (FU) Berlin, Sprecherin des Zentrums für Regionalstudien an der FU
Robert Kappel
Präsident des German Institute of Global und Area Studies (GIGA), Hamburg
Professor für Ökonomie an den Universitäten Hamburg und Leipzig
Matthias Kleinert
Politologe und Manager, Beauftragter der SAFRI "Südliches Afrika Initiative der
Deutschen Wirtschaft" und External Affairs Director, Celesio AG, Stuttgart
Rolf-Dieter Schnelle
Ministerialdirigent im Auswärtigen Amt, stellvertretender Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation, Berlin
Susanne Weiss
Publizistin und Autorin des Buches "Wissenschaft und Wirtschaft in der Globalisierung. Regionalstudien in Deutschland", Berlin
Moderation:
Ernst Elitz
Intendant des Deutschlandradios, Berlin
20.30 Uhr:
Empfang
Hinweise zur Teilnahme:
Interessenten melden sich bitte mit dem Faxantwortformular (Download auf der Homepage des Stifterverbandes) an bei
Nicole Ruth
Tel (0201)8401-159
Fax (0201) 8401-459
nicole.ruth@stifterverband.de
Termin:
22.10.2007 19:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Bertelsmann-Repräsentanz Berlin
Unter den Linden 1
10117 Berlin
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Wirtschaft
Arten:
Eintrag:
13.09.2007
Absender:
Michael Sonnabend
Abteilung:
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event21345
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