Bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckte Otto Warburg das Phänomen der "Aeroben Glykolyse" - die offensichtliche Tendenz von Tumorzellen, Glukose unter normalen aeroben Bedingungen zu Lactat umzuwandeln. Ob dieser Effekt Ursache oder Konsequenz einer Krebserkrankung ist, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Man weiß inzwischen jedoch, dass sich Tumorzellen durch diese Stoffwechselumstellung einen Wachstumsvorteil verschaffen, der es Ihnen erlaubt, schneller zu wachsen als gesunde Körperzellen. Der veränderte Stoffwechsel der Tumorzellen wird durch die verstärkte Expression bestimmter Gene gesteuert. Da einige dieser Gene für die Entstehung von Tumoren verantwortlich sind, bezeichnet man sie als charakteristische Onkogene.
Von Onkogenen und deren Bedeutung für den Verlauf einer Krebserkrankung erhoffte man sich den Schlüssel zur endgültigen Bekämpfung der Krankheit. Genexpressionsanalysen, auch als Genomics bezeichnet, sowie die Analyse von zellulären Proteinmustern (Proteomics) dominierten in den letzten Jahren die Krebsforschung. Doch inzwischen weiß man, dass nur die Gene alleine nicht des Rätsels Lösung sind. Deshalb versuchen Forscher vermehrt, Erkenntnisse aus der Genomforschung mit typischen Krebs-Stoffwechselprofilen in Verbindung zu bringen. Der Trend geht hin zu Metabonomics - dem systematischen Studium von Stoffwechselveränderungen.
"Vorteile von Metabonomics gegenüber Genomics oder Proteomics sind zum einen, dass man Muster von Stoffwechselveränderungen untersucht, die bei vielen Modellorganismen und beim Menschen weitgehend identisch sind", erklärt der Toxikologe Dr. Thomas Steger-Hartmann, Leiter der Labordiagnostik bei der Bayer Schering Pharma AG und Mitorganisator des Symposiums. "Man kann Studienergebnisse deshalb viel problemloser miteinander vergleichen. Zum anderen können Proben relativ einfach aus Körperflüssigkeiten gewonnen werden. Sowohl schnelle Stichproben als auch langfristige Beobachtungen sind somit möglich."
Auf dem Symposium der Schering Stiftung werden Toxikologen, Onkologen sowie Wissenschaftler aus der angewandten klinischen Arzneimittelentwicklung drei Tage lang berichten und diskutieren, auf welche Weise Onkogene den Stoffwechsel von Tumorzellen beeinflussen und wie aus Erkenntnissen über veränderte Stoffwechselwege, mögliche diagnostische und therapeutische Methoden und Therapien gewonnen werden können.
Mit der Symposienreihe will die Schering Stiftung aktuelle und wichtige Forschungsgebiete voranbringen und den Dialog zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen und Forschungseinrichtungen wie Universitäten und der Industrie stärken. Sie will so Think Tanks für neue Ideen schaffen und Horizonte erweitern. Die Ergebnisse der Symposien werden beim Springer Verlag publiziert und im Buchhandel erhältlich sein.
Aktuelle Informationen finden Sie im Anschluss an den Workshop unter http://www.scheringstiftung.de. Die Schering Stiftung fördert Wissenschaft und Kunst mit dem Ziel, Exzellenz auszuzeichnen und Horizonte zu erweitern.
Weitere Informationen:
Dr. Carsten Klein
E-Mail: carsten.klein@scheringstiftung.de
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Teilnahme an diesem Symposium ist nur auf Einladung möglich.
Termin:
14.11.2007 ab 14:00 - 16.11.2007 16:30
Veranstaltungsort:
Harnack-Haus
Ihnestr. 16 - 20
Goethesaal
Telefon +49 30 84 13 38 00
Fax +49 30 84 13 38 01
www.harnackhaus-berlin-mpg.de
14195 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
Arten:
Eintrag:
12.11.2007
Absender:
Martina Schrammek
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event21938
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