Bei der Bewertung der deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen wird in der Regel davon ausgegangen, dass diese lange von deutscher Seite dominiert wurden; man verweist in diesem Kontext auf den Einfluss des deutschen Staatsrechts auf die japanische Verfassung von 1889, das Wirken deutscher Mediziner im Japan der Meiji-Zeit oder auf den Wissenschafts- und Technologietransfer in den 20er Jahren. Darüber hinaus wird häufig betont, wie gut es um die deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen bestellt sei. Beide Annahmen bedürfen heute - insbesondere mit Blick auf die innovativen Leistungen der japanischen Natur- und Ingenieurwissenschaften und das abnehmende Interesse an Deutschland - einer kritischen Überprüfung. Die Veranstaltung will dazu einen Beitrag leisten.
Ziel des Symposiums ist es, einer breiteren Öffentlichkeit vorzuführen, dass die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan in Geschichte und Gegenwart durch ein wechselseitiges, bisweilen fragiles Verhältnis charakterisiert sind, abhängig von der jeweiligen Epoche und den wissenschaftlichen Disziplinen, auf die man blickt. Am Beispiel ausgewählter Wissenschaftsbereiche soll thematisiert werden, wo gegenwärtig und zukünftig Chancen für eine intensivere Zusammenarbeit beider Länder liegen könnten.
Programm:
10.00 Uhr
Günter Stock (Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften)
Hiromi Satô (Stellvertretende Generalsekretärin des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin)
Grußworte
10.15 Uhr
Wolfgang Schwentker (Osaka University)
Einführung
Kaffeepause
11.00 Uhr
Moderation: Ken'ichi Mishima (Tokyo University of Economics)
Wolfgang Seifert (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
Die Ausstrahlung der deutschen Universität auf die japanische Wissenschaft am Beispiel Heidelbergs und Berlins
Tôru Takenaka (Osaka University)
Die Domestizierung fremder Musik. Zur Entstehung der Musikästhetik im modernen Japan
Mittagspause
14.00 Uhr
Moderation: Irmela Hijiya-Kirschnereit (Gründungsmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften/ Freie Universität Berlin)
Hoi-Eun Kim (Texas A&M University)
Physicians on the Move: German Physicians, Medical Science, and German "Soft Power" in Meiji Japan, 1868-191
Sven Saaler (The University of Tokyo)
Der japanisch-deutsche Wissenschaftsaustausch, 1910-1940
16.00 Uhr
Moderation: Wolfgang Schwentker (Osaka University)
Uwe Dorka (Universität Kassel)
Erdbebensicherung durch Schlangentanz: Warum auch in Deutschland mehr Pagoden (oder ihre Verwandten) gebaut werden sollten
Shingo Shimada (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Transnationale Sozialforschung. Zur Soziologie des Alters in Zeiten demographischen Wandels
Shôko Suzuki (Kyoto University/ Science Council of Japan)
Die Zukunft verhandeln: Risikoforschung und Bioethik - Was können Japan und Deutschland voneinander lernen?
Hinweise zur Teilnahme:
Vorträge teilweise in englischer Sprache.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin:
13.03.2008 10:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Kunst / Design, Mathematik, Medizin, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion
Arten:
Eintrag:
28.02.2008
Absender:
Gisela Lerch
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event22875
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).