Eines der ersten internationalen Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat den maximalen Förderrahmen erreicht: Das Kolleg "Physikalische Methoden in der strukturellen Erforschung Neuer Materialien" (GRK 532) läuft erfolgreich seit neun Jahren. Sprecher ist Professor Michael Veith, der auch Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Neue Materialien auf dem Saarbrücker Campus ist. Über 30 Promotionen wurden im Rahmen des Kollegs abgeschlossen, fünf davon mit binationalem deutsch-französischem Doktorhut, als so genannte "Co-Tutelle de Thèse". Die Zertifikate für die Absolventen tragen auch die Unterschrift des Präsidenten der Deutsch-Französischen Hochschule, die das Kolleg ebenfalls fördert.
Das Kolleg wurde im Oktober 1999 als Pilotprojekt der grenzüberschreitenden Doktorandenausbildung in der Grenzregion Saar-Lor-Lux-Elsass eingerichtet. Beteiligt sind und waren Forschergruppen aus Saarbrücken, Metz, Nancy, Straßburg und Esch-sur-Alzette (Luxemburg).
Die Partner planen jetzt ein neues Graduiertenkolleg auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Oberflächen und Materialien.
Bei der Tagung in Perl-Nennig werden international renommierte Wissenschaftler und Industrieforscher aktuelle Forschungsergebnisse aus den Material- und Lebenswissenschaften vorstellen, darunter der Nobelpreisträger Prof. Klaus von Klitzing (Stuttgart), Prof. Jean-Pierre Majoral (Toulouse), Prof. Karl Wieghardt (Mühlheim), Prof. Gérard Déléris (Bordeaux), Prof. Ulrich Schubert (Wien), Dr. Jacques Kervennal (Pierre-Bénite) und Dr. Claudio Bianchini (Florenz).
Die Teilnehmer des Graduiertenkollegs werden ihre Forschungsarbeiten vorstellen:
So haben Nachwuchswissenschaftler etwa neue massenspektrometrische Verfahren entwickelt, um Wechselwirkung großer Moleküle wie Proteine zu charakterisieren und zu unterscheiden, ohne dass die Komplexe dabei zerfallen. Dies war bislang noch nicht möglich und stellt einen Meilenstein im Verständnis lebenswichtiger biologischer Prozesse dar. Das Stichwort heißt hier "Proteomics".
Außerdem werden ehemalige Kolleg-Mitglieder ihre Erfahrungen beim Weg in die Praxis schildern. Die Absolventen arbeiten heute in Industrie, Wissenschaft oder Ministerien, sind zum Beispiel Forscher an französischen, deutschen oder luxemburgischen Universitäten, Forschungsinstituten oder Unternehmen.
Hintergrund zum Graduiertenkolleg:
Die DFG fördert in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden. Jeweils 15 bis 25 Nachwuchswissenschaftler arbeiten in einem meist interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind.
Im Mittelpunkt des Graduiertenkollegs "Physikalische Methoden in der strukturellen Erforschung Neuer Materialien" stehen anorganische Moleküle und Keramiken bis hin zu biochemischen Makromolekülen. Es geht es um die Herstellung, Isolierung und die Charakterisierung dieser Materialien mittels angepasster physikalischer Methoden, insbesondere durch das Verfahren der Massenspektrometrie, mit deren Hilfe die genaue Zusammensetzung eines Materials bestimmt werden kann.
Begleitend zum Forschungsprogramm wird den Graduierten hier ein praxisorientiertes Lehrprogramm angeboten: Es setzt sich zusammen aus Laboraufenthalten an den Partneruniversitäten, Seminaren mit Vorträgen renommierter internationaler Experten, Vorlesungen per Videostreaming sowie Workshops, bei denen die beteiligten Forschergruppen sich treffen und austauschen. Um die binationale Promotion, das "Co-Tutelle", zu absolvieren, verbringen die Doktoranden mindestens ein halbes Jahr an einer der Partner-Universitäten.
Die DFG fördert das Projekt als Modellvorhaben gemeinsam mit dem saarländischen Forschungsministerium, dem französischen Ministère de l'Éducation National Supérieur et de la Recherche, dem Centre National de la Recherche Scientifique, der Deutsch-Französischen Hochschule und dem Centre de Recherche Public Henri Tudor aus Luxemburg.
Kontakt:
Prof. Michael Veith und
Dr. Markus Ehses
Tel.: +49 (0) 681/302-3412 oder -4776
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
12.06.2008 - 13.06.2008
Veranstaltungsort:
Victor's Residenz-Hotel Schloss Berg
Schlosshof 7-9
66706 Perl-Nennig/Mosel
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
Arten:
Eintrag:
05.06.2008
Absender:
Saar - Uni - Presseteam
Abteilung:
Presse- und Informationszentrum
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event23814
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