Mit der Diskussion um die Ergebnisse der Neurowissenschaften bei der Entschlüsselung der Vorgänge im Gehirn geht ein neuer Diskurs um die Willensfreiheit des Menschen und die Determiniertheit menschlichen Handelns einher. Einige Neurowissenschaftler gehen dabei so weit, das Ende der Grundlagen für das Schuldstrafrecht als gesellschaftliche Reaktion auf die Allgemeinheit schädigende Straftaten zu propagieren und die Abschaffung des "Richter-Staates" zu fordern (Hans Markowitsch).
Dem soll aus Sicht des Richters widersprochen werden: Der Richter erkennt - stellvertretend für die Gesellschaft - mit der durch die persönliche Schuld limitierten, angemessenen Strafe auch den Angeklagten als menschenwürdiges Subjekt an. Der Mensch ist kein Behältnis neuronaler Prozesse im Sinne eines kausal wirkenden Naturgeschehens samt deren Auswirkungen, sondern eine "Person" in ihrer personalen Ganzheit.
Dr. Axel Boetticher war von 1995 bis 2008 Richter im Ersten Strafsenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe.
Hinweise zur Teilnahme:
Eintritt frei.
Termin:
15.01.2009 19:00 - 21:00
Veranstaltungsort:
Baseler Hof Säle, Esplanade 15
20354 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik
Arten:
Eintrag:
13.10.2008
Absender:
Dr. Annette Wiesheu
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event24923
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