Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich eine Kluft aufgetan zwischen Bürgern und Eliten, wenn es um die Beurteilung des europäischen Integrationsprozesses geht. Die Skepsis der Bürger gipfelte in der Ablehnung der "Verfassung für Europa" durch die Franzosen und Niederländer 2005. Für die Eliten in Politik, Wirtschaft und Bürokratie steht dagegen außer Frage, dass Europas Erfolgsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg ohne den Integrationsprozess nicht möglich gewesen wäre. Die Bürger sind in dem Prozess jedoch immer weniger gefragt - wie die Implementierung des Vertrags von Lissabon zu bestätigen scheint. In Deutschland ist diese Entwicklung besonders stark ausgeprägt.
Max Haller hat empirisch untersucht, warum diese Kluft entstanden ist, welche Interessen die Eliten mit der Integration verfolgen und welchen Nutzen die Bürger aus ihr ziehen. Er entwickelt auch Vorschläge, wie die EU demokratischer - und letztlich effizienter - gestaltet werden könnte.
Prof. Max Haller lehrt Soziologie an der Universität Graz und ist zur Zeit Gast am WZB. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen der internationale Gesellschaftsvergleich und die europäische Integration.
Prof. Michael Zürn ist am WZB Direktor der Abteilung "Transnationale Konflikte und internationale Institutionen" und Dean der "Hertie School of Governance". Er forscht u.a. zur Entstehung und Wirkung internationaler Institutionen sowie deren legitimatorischen Grundlagen.
Dr. Miriam Hartlapp ist Politikwissenschaftlerin und leitet am WZB die Schumpeter-Nachwuchsgruppe "Positionsbildung in der EU-Kommission". Das politische System der EU ist einer ihrer Forschungsschwerpunkte.
Prof. Jens Alber leitet am WZB die Abteilung "Ungleichheit und soziale Integration". Er erforscht u. a. Ungleichheiten in verschiedenen Ländern der EU.
Zum Thema ist gerade das Buch von Max Haller erschienen:
Max Haller, Die Europäische Integration als Elitenprozess. Das Ende eines Traums?, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2009, 545 S.
Das WZB bietet für die Zeit der Veranstaltung Kinderbetreuung an. Wir bitten um Anmeldung des Betreuungswunsches bis zum 13. Januar unter Angabe des jeweiligen Alters.
Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 22. Januar 2009 an Marie Unger: marie.unger@wzb.eu; Fax: 030-25491-680.
Termin:
27.01.2009 17:00 - 19:00
Veranstaltungsort:
Reichpietschufer 50, Raum A 300
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik
Arten:
Eintrag:
08.01.2009
Absender:
Dr. Paul Stoop
Abteilung:
Informations- und Kommunikationsreferat
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event25854
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