Wir verarbeiten die Menge an momentaner Information nicht als gleichmäßige Perzeption, sondern gewichtete Intention: Wir unterscheiden zwischen relevanten und irrelevanten angenehmen und unangenehmen, guten und bösen Ereignissen, und wir treffen diese Unterschiede nach rationalen und emotionalen Kriterien. Mit multimodalen, invasiven und nicht-invasiven Verfahren können wir beim Menschen neurale Korrelate kognitiver und motivgesteuerter Wahrnehmung detektieren und neurobiologische Mechanismen intentio¬naler, selektiver Wahrnehmung, Erinnerung und Handlungssteuerung identifizieren. Beispiele aus dem Bereich der visuellen Wahrnehmung, des episodischen Gedächtnisses und der Handlungs- und Impulskontrolle werden in diesem Vortrag vorgestellt.
Hans-Jochen Heinze: Studium der Medizin und der Mathematik an der Medizinischen Hochschule Hannover bzw. der Universität Hannover, Promotion zum Dr. med. ebendort (1979), Habilitation ebendort (1985). Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover (1982-1987). Forschungsaufenthalt an der University of California San Diego (1987-1989). Professor für Neurologie und Klinische Neurophysiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (1990-1993), 1993-6/2008 Direktor der Klinik für Neurologie II der Universität Magdeburg und ab 7/2008 Direktor der Universitätsklinik für Neurologie an der Universität Magdeburg, seit 2005 Direktor der Abteilung Verhaltensneurologie des Leibniz-Institutes Magdeburg, sowie Direktor des Center of Neuroscience in Bremen (seit 2000). Seit 9/2008 Leiter des Helmholz-Zentrums für Demenz, Magdeburg. Verschiedene Preise und Auszeichnungen, u. a. Irving Diamond Award der Duke University in North Carolina, USA, und Quadriennal Prize Dubois-Debauque for Electrophysiology der Königlich Belgischen Akademie, Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2007. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der International University Bremen (seit 2000), der Alexander von Humboldt-Stiftung (seit 2001), des Fachkollegiums der DFG (seit 2004), sowie des Zentrums für systemische Neurowissenschaften Hannover (seit 2004). Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (2005-2007), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (2007-2008). Mitglied im Beirat der Zeitschriften "Neuropsychobiology", "Aktuelle Neurologie" u. a. m., Gutachtertätigkeit u. a. für "Nature", "Science", "Neurology".
Forschungsschwerpunkte: Neuronale Mechanismen bei Lernprozessen, Gehirnläsionen und Verhaltensstörungen, selektive visuelle Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprache
Seit 2005 ist Hans-Jochen Heinze Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Neurowissenschaften).
Kontaktadresse: Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, Universitätsklinik für Neurologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
27.01.2009 16:30 - 17:30
Veranstaltungsort:
Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina, Emil-Abderhalden-Straße 36
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Medizin
Arten:
Eintrag:
20.01.2009
Absender:
Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event26007
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