Was geschieht mit einem Schweizerischen Traditionsunternehmen mit bester Bilanz und dem Stolz, noch nie einen Arbeitnehmer entlassen zu haben, wenn es sich unter den Auspizien der Consultants von McKinsey modernisieren lässt? Dieser Frage konnte eine kleine Gruppe von Soziologen vor einigen Jahren nachgehen. Hierbei trat ihnen das Janus-Gesicht des Neuen Geistes des Kapitalismus ungeschminkt entgegen. Unter dem Leitkonzept des managerialen new-speak, der sog. "employability" wurde eine 180 Grad-Wende der bisherigen paternalistischen Unternehmenspolitik eingeleitet und legitimiert. Arbeitsverhältnisse wurden innerhalb kürzester Zeit flexibel und prekär zugleich. Die Freistellung von Tausenden von langjährigen Mitarbeitern wurde von der Einführung eines Bonus-Systems für Führungskräfte begleitet. Die Geschichte dieser Schweizer Grossbank erscheint hierbei wie eine idealtypische Exemplifizierung der jüngsten Finanzkrise und ihrer Ursachen in einer Radikalisierung und Entregulierung kapitalistischen Geistes.
Prof. Dr. Franz Schultheis, Soziologe, Professor für Soziologie an der Universität St. Gallen (Schweiz)
Moderation: Natalie Grimm, Diplom-Sozialwirtin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" des Hamburger Institut für Sozialforschung
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Eine Voranmeldung ist nicht möglich.
Termin:
28.01.2009 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung,
Mittelweg 36, 1. OG, Raum 106
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft
Arten:
Eintrag:
22.01.2009
Absender:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event26040
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