Die aktuelle energiepolitische Debatte ist vom Jahrzehnte alten Streit zwischen Kohle- und Kernenergie geprägt. Wer gegen das eine eintritt, erscheint als Befürworter des anderen. Häufig wird angenommen, dass das Zieldreieck aus Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit nur durch einen Mix verschiedener Energieträger erreichbar sei. Die erneuerbaren Energien alleine könnten es nicht schaffen. Es gibt gute Gründe, diese Annahme besonders im Bereich der Elektrizitätserzeugung kritisch zu hinterfragen.
Der SRU arbeitet zurzeit an einem Sondergutachten zur Zukunft der Stromversorgung bis 2050. Als zentrale Herausforderung erachtet er in dieser Zeitperspektive den Übergang in eine wirtschaftliche und zuverlässige Stromerzeugung, die weitestgehend auf Treibhausgasemissionen verzichtet. Nur so ist das Ziel einer CO2-Verminderung der Industrieländer um mindestens 80 % bis 2050 erreichbar.
Von strategischer Bedeutung ist hierbei, dass Investitionsentscheidungen in der nächsten Dekade die erforderliche Verminderung bis 2050 nicht behindern. Viele Kraftwerkstypen haben eine wirtschaftliche und technische Lebensdauer von vielen Jahrzehnten. Aus diesem Grunde muss der Zeithorizont der aktuellen energiepolitischen Diskussion erweitert werden. Es geht nicht mehr nur darum, ob wir unsere klimapolitischen Ziele bis 2020 oder 2030 erreichen, sondern wie wir heute die Grundlagen für einen erfolgreichen Klimaschutz bis 2050 legen.
Es steht außer Frage, dass die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien eine wesentliche Rolle bis 2050 spielen kann und muss. Zu vermuten ist aber, dass zwischen den politisch angestrebten Ausbauzielen für erneuerbare Energien und dem Erhalt hoher Anteile an Kohleverstromung bzw. der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ein grundlegender Systemkonflikt besteht. Energiesysteme auf der Basis eines stark schwankenden Angebotes passen nicht zu Energiesystemen die auf sehr kapitalintensiven Großkraftwerken aufbauen. Möglicherweise ist eine Systementscheidung erforderlich.
Mit Bundestagsabgeordneten, Experten und Verbandsvertretern soll die Frage diskutiert werden, ob eine solche Systementscheidung ansteht und wie sie entschieden werden soll.
Hinweise zur Teilnahme:
Einlass und Registrierung ab 15:30 Uhr
Termin:
28.05.2009 16:00 - 20:30
Anmeldeschluss:
20.05.2009
Veranstaltungsort:
Betriebsrestaurant der Gasag (Shell-Haus),
Reichpietschufer 60
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Energie, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
Arten:
Eintrag:
06.04.2009
Absender:
Christian Simon
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event26886
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