Renommierte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland werden sich bei einem zweitägigen öffentlichen Symposion am 15. und 16. Mai damit auseinandersetzen, unter welchen Bedingungen sich Religion und eine moderne Gesellschaft ergänzen und korrigieren, aber auch radikalisieren können. Zum Thema des Symposions "Religion und die umstrittene Moderne" werden unter anderem der international angesehene Religionssoziologe Professor José Casanova von der New School for Social Ressearch in New York und der über Deutschland hinaus bekannte Soziologe und Philosoph Professor Hans Jonas vom Max-Weber-Kolleg an der Universität Erfurt referieren.
Veranstaltet wird das Symposion vom Forschungs- und Studienprojekt "Globale Solidarität - Schritte zu einer neuen Weltkultur". Das von der Rottendorf-Stiftung finanzierte Projekt ist an der Hochschule angesiedelt und setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit den Bedingungen einer neuen Weltkultur in einer globalisierten Welt auseinander. Im Rahmen des Projektes werden Symposien, Kolloquien und eine hochschuleigene Vorlesungsreihe "Fremde Kulturen und Religionen" durchgeführt sowie eine eigene Buchreihe herausgegeben.
Religionen seien auf vielfältige Weise in das öffentliche Leben zurückgekehrt, sagte der Leiter des kommenden Symposions, Professor Johannes Wallacher vom Institut für Gesellschaftspolitik an der Hochschule. Trotz aller Säkularisierungstendenzen prägten sie das Verhalten von Menschen und ihre Kulturen und spielten auch auf globaler Ebene eine wichtige Rolle, mit durchaus ambivalenten Folgen. Religiöse Fundamentalismen oder die politische Instrumentalisierung von Religionen in Konflikten seien weltweit bedrohliche Phänomene. Andererseits leisteten Religionen als Global Player mit einem engen Kontakt zu den Menschen und ihren Lebensbedingungen einen wichtigen Beitrag dazu, Armut zu bekämpfen und die Schöpfung zu bewahren.
Der Sozialphilosoph Dr. Michael Reder, Dozent der Hochschule, der das Symposion mit vorbereitet hat, sieht Religionen ebenfalls als globale Akteure. In einer soeben als Buch veröffentlichten Einführung in das Thema "Globalisierung und Philosophie" (2009: Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG, Darmstadt) stellt er fest, dass sich die noch in den 1980er Jahren vertretene These, mit fortschreitender Modernisierung und Individualisierung würden die Religionen an Bedeutung verlieren, nicht bestätigt hat. Religionen spielten im Gegenteil zunehmend weltweit eine wichtige Rolle - sei es in Kultur, Politik oder der alltäglichen Lebenswelt der Menschen.
Das Symposion findet statt im Rahmen der Festwoche "450 Jahre Jesuiten in München". Nähere Informationen zu weiteren Veranstaltungen der Festwoche finden sie unter: http://www.jesuiten.org
Für Rückfragen zum Symposion steht Ihnen Frau Scharpenseel, die Assistentin des Rottendorf-Projektes gerne zur Verfügung. Kontakt: rottendorf@hfph.mwn.de oder Tel.: 089/2386-2339
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
15.05.2009 ab 09:00 - 16.05.2009 13:30
Veranstaltungsort:
Hochschule für Philosophie
- Aula -
Kaulbachstr. 31
80539 München
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
Arten:
Eintrag:
28.04.2009
Absender:
Maria Zwirner
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event27180
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).