Sollten Erklärungsmodelle auf biologischen Eigenschaften von Individuen beruhen und sich der Evolutionstheorie bedienen oder muss ein ganz andersartiger Zugang gewählt werden, der Kultur" als einen besonderen Gegenstand begreift? Obgleich die Träger von Eigenschaften nicht Individuen, sondern Gene sind, kann dennoch nicht erwartet werden, dass bestimmte Gene für spezifische Eigenschaften gefunden werden.
Seit mehr als hundert Jahren besteht ein Konflikt zwischen der Soziologie und der Biologie um die Deutungshoheit gesellschaftlicher Prozesse. Wechselseitige Ignoranz und ein Denken in den Gegensätzen "Natur" und "Kultur" behindern oftmals einen fruchtbaren Austausch. Dabei liefert die Evolutionstheorie durchaus Grundlagen für Modelle, die menschliches Sozialverhalten erklären. Inwieweit diese allseits befriedigende Antworten geben können, diskutieren die Teilnehmer des Forums nach kurzen Einführungsvorträgen (à 15 min.).
Begrüßung
Klaus Lucas, Vizepräsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Wie viel Biologie vertragen die Sozialwissenschaften?
Peter Weingart, Professor für Soziologie und Wissenschaftsforschung, Universität Bielefeld
Wie viel Gesellschaft erklären die Biologen?
Peter Hammerstein, Professor für Theoretische Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin
Was bedeutet begrenzte Rationalität? Von Optimierung zu Homo Heuristicus.
Gerd Gigerenzer, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Eines für alle(s): Wie viele Menschenbilder brauchen die Sozialwissenschaften?
Hartmut Esser, Professor für Soziologie und Wissenschaftslehre, Universität Mannheim
Ab 20 Uhr Podiumsdiskussion
Moderation: Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft bei der WELT
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Jahresthemas 2009|2010: Evolution in Natur, Technik und Kultur. Ziel der Akademie ist es, das Thema Evolution interdisziplinär zu diskutieren, um neue, insbesondere kulturwissenschaftliche Perspektiven aufzuzeigen. Dies geschieht in Kooperation mit zahlreichen Partnerinstitutionen aus den Bereichen Wissenschaft und Kultur.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin:
14.07.2009 18:30 - 21:00
Veranstaltungsort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal, Markgrafenstr. 38
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Biologie, Gesellschaft, Psychologie
Arten:
Eintrag:
24.06.2009
Absender:
Gisela Lerch
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event27828
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