Vom 16. bis 18. September 2009 findet bereits zum fünften Mal in Berlin der Workshop "Molecular Interactions" statt. Die Veranstaltung, die sich einer kontinuierlich wachsenden und zunehmend international zusammengesetzten Zuhörer- und Sprecherschafft erfreut, wird in diesem Jahr gemeinsam von Wissenschaftlern der Charité, der Freien Universität Berlin, der Universität Potsdam, den Max-Planck-Instituten für molekulare Genetik und für molekulare Pflanzenphysiologie sowie den vier Forschungszentren zur Systembiologie (FORSYS) organisiert.
Der Einsatz und die Entwicklung hochmoderner und komplexer Technologien sind kennzeichnend für den Forschungsbereich der sogenannten "omics", (Hochdurchsatzanalytik, v. a. Genomik, Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik) und ihrer weitverzweigten Unterfelder. Mit der erfolgreichen Entschlüsselung des menschlichen Genoms und weiterer Genome befindet sich die Entwicklung der Genomforschung derzeit in einer Phase rasanter Entwicklung: Nach der Sequenzierung von 2096 Genomen (1790 bakteriellen, 70 archebakteriellen, 236 eukaryotischen Genome, NCBI, Stand 06/ 2009) laufen derzeit Projekte zur Sequenzierung von weiteren 2.700 Genomen von Organismen aus allen Bereichen des Lebens. Diese exponentielle Zunahme an Wissen über die Erbinformation wirft jedoch die viel weitreichendere Frage nach der Funktion der Gene sowie dem Zusammenspiel der Genprodukte auf. Zum besseren Verständnis dieser Interaktionen ist es unabdingbar, die einzelnen Komponenten sowie deren Interaktionen genau zu untersuchen. Die Funktionelle Genomik kombiniert dazu Ergebnisse aus den "omic"- Ansätzen und bedient sich zunehmend bioinformatischer Methoden um diese zu einem Gesamtbild zusammen zufügen. Daher ist die Aussage, dass sich aus der funktionellen Genomforschung in den letzten Jahren die Systembiologie entwickelt hat, sicherlich gerechtfertigt. Ziel der Systembiologie ist die Gewinnung eines integrierten Bildes aller Lebensvorgänge eines Organismus. Dazu gehören regulatorische Prozesse über sämtliche Ebenen, vom Genom über das Proteom, zu den Organellen bis hin zum Verhalten und zur Biomechanik des Gesamtorganismus.
Die Zukunft der funktionellen Genomforschung und der Systembiologie ist eng mit dem Transfer von Wissen innerhalb der einzelnen Teildisziplinen der Naturwissenschaften verbunden. Dieses zentrale Anliegen wurde 2005 erfolgreich mit der Einrichtung unseres Technologie- und Methoden-orientierten Workshops aufgegriffen. Während der Veranstaltung stellen Wissenschaftler aus nationalen, internationalen Forschungseinrichtungen sowie der Industrie neueste Methoden und Technologien aus dem Bereich der funktionellen Genomforschung, der Systembiologie und weiterer Felder der lebenswissenschaftlichen Forschung vor.
"Molecular Interactions" bietet daher interessierten Wissenschaftlern die seltene Gelegenheit, frühzeitig Einblicke in vielfältige aktuelle Forschungsfelder, in neue Untersuchungstechniken und in neue Forschungsgebiete zu nehmen. Das Spektrum der diesjährigen Veranstaltung wurde insofern aktualisiert und erweitert, als es nun ebenfalls den Bereich der Synthetischen Biologie, welche biologische Systeme als Vorbild für die Konstruktion und Produktion neuer biologischer Produktionssysteme und neuer Substanzen nutzt, beinhaltet.
Der Workshop "Molecular Interactions" ist eine hervorragende Plattform und ein gutes Beispiel für funktionierenden Wissenstransfer und überregionales Networking. Mit ihm wurde ein Grundstein für eine umfassende Kommunikation zwischen Nachwuchswissenschaftlern und international renommierten Experten gelegt - eine wichtige Voraussetzung für effiziente Forschung: Gerade in den Lebenswissenschaften ist an den beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen neben den bestehenden Spitzenprojekten viel Potenzial für exzellente Forschung vorhanden. Netzwerke wie der Workshop "Molecular Interactions" stärken durch Kommunikation und Kooperation die wissenschaftliche Infrastruktur, ermöglichen die Nutzung aktueller Erkenntnisse für zukünftige Forschungsfragen und bieten vor allem dem Nachwuchs wissenschaftliche Perspektiven.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung ist öffentlich. Es wird eine Tagungsgebühr von 60 Euro (Studenten 30 Euro) erhoben.
Termin:
16.09.2009 - 18.09.2009
Veranstaltungsort:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Institut für Physiologie
Arnimallee 22
14195 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Medizin
Arten:
Eintrag:
03.07.2009
Absender:
Dr. Patricia Marquardt
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event27923
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