Für Historiker begann der Kalte Krieg eigentlich erst als er zu Ende war - 1989 nach der Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze und dem Fall der Mauer in Berlin, in den frühen 1990er Jahren, als die Sowjetunion und mit ihr der Warschauer Pakt zusammenbrach. Seit dieser Zeit wurden im Osten Archive zugänglich, die nach dem Willen ihrer Begründer für alle Zeit hätten geschlossen bleiben sollen. Eine Zeit lang machte gar das Wort von der "Archivrevolution" die Runde; davon kann, zumindest in Russland, mittlerweile keine Rede mehr sein. Dennoch sind die Folgen beträchtlich. Auch westliche Archive kamen in Zugzwang und gaben Bestände zum Teil früher, zum Teil in größerem Umfang als erwartet frei.
Die neuen Quellen wurden zum Anlass, neue Fragen an die Vergangenheit zu stellen; sie veränderten die Perspektive auf die gesamte Epoche des Kalten Krieges. Mehr noch: die beiden Dekaden seit 1989 gaben den Anstoß zu einem Paradigmenwechsel in der zeithistorischen Forschung. Zwei Beispiele: Konzentrierte sich früher das Interesse fast ausschließlich auf Ost und West, so finden heute Staaten im Süden und Norden die ihnen gebührende Aufmerksamkeit; statt der Fixierung auf Diplomatie und Militär geht es neuerdings auch um eine Gesellschaftsgeschichte des Kalten Krieges. Die Vortragsreihe widmet sich diesen Veränderungen an sieben Beispielen.
5. Oktober 2009
Bernd Stöver: Das Ende des Kalten Krieges in Osteuropa und der Zusammenbruch der UdSSR
2. November 2009
Bernd Greiner: Stand die Welt an der Schwelle zum Atomkrieg? Neues zur Kuba-Krise
7. Dezember 2009
Christian Th. Müller: Von Beschützern und Besatzern. Amerikanische und sowjetische Truppen in der deutschen Provinz 1955 bis 1989
11. Januar 2010
Tim B. Müller: Intellektuelle Gegenentwürfe zum Kalten Krieg
1. Februar 2010
Claudia Weber: Und alle Fragen offen? Katyn und die Folgen der russischen "Archivrevolution" nach 1990
15. Februar 2010
Martin Schaad: "Dann geh doch rüber." Über die Mauer in den Osten
1. März 2010
Bettina Greiner: Die ersten Opfer des Kalten Krieges? Deutsche Häftlinge in sowjetischen Speziallagern
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Die Vorträge beginnen jeweils um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr; keine Voranmeldung möglich)
Termin:
05.10.2009 - 01.03.2010
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 1. Stock, Raum 106
Bitte melden Sie sich vorab telefonisch bei uns, wenn Sie den Treppenlift benötigen.
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
Arten:
Eintrag:
07.09.2009
Absender:
Silke Greve
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event28576
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