idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


16.04.2010 - 17.04.2010 | Potsdam

8. Potsdamer Doktorandenforum zum Thema "Zeitgeschichte nach 1989 - Theorien / Themen / Methoden"

Ziel der Nachwuchstagung des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) ist es, den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften zu fördern und neueste Forschungsprojekte zu diskutieren. Es sollen Projekte präsentiert werden, die sich mit der Geschichte von, nach und jenseits 1989/90 beschäftigen, dabei räumliche und auch disziplinäre Grenzen überschreiten oder neue methodische Ansätze bereitstellen und damit zu einer Historisierung der neuesten Zeit beitragen.

Im zwanzigsten Jahr nach dem Ende des europäischen Kommunismus boomt nach wie vor die Beschäftigung mit den Ereignissen von 1989/90. Der rasante Zusammenbruch des Kommunismus in Europa und das Ende des Kalten Krieges bedeuteten einen derart starken Einschnitt für Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur, dass hinter der historischen Bedeutung von 1989/90 die jüngste Zeitgeschichte oft genug zu verschwinden droht.

In einer ersten Bestandsaufnahme der Zeitgeschichte nach 1989/90 zeichnen sich fünf zentrale Themenbereiche ab, mit denen sich die jüngste Forschung auseinandersetzt.
Ein erster Themenkomplex fragt dezidiert nach dem Zäsurcharakter von 1989/90. Ein zweiter Themenbereich lässt sich mit dem Wandels des Politischen im Zuge von
Globalisierungs-, Internationalisierungs-, und Europäisierungsprozessen nach 1989/90 beschreiben. Ein dritter Aspekt einer Zeitgeschichte nach 1989/90 betrifft Problemlagen der Globalisierung, wie etwa dem Staatszerfall nach der Auflösung des Ost-West-Konflikts, dem Aufstieg des internationalen Terrorismus und der Durchführung "neuer Kriege".
Als ein viertes zentrales Themenfeld der zeithistorischen Forschung lässt sich der globale Zusammenhang von ökonomischen Prozessen und Entwicklungen, dem Wandel der Arbeitswelt und sozialer Milieus sowie einer Neuorientierung moderner Konzeptionen des Sozialstaates ausmachen. In einem fünften Themenkomplex kann die Entwicklung hin zu einer modernen Medien- und Informationsgesellschaft, die durch Prozesse wie die Medialisierung und technische Innovationen insbesondere der Computerisierung und Vernetzung durch das Internet gekennzeichnet ist, untersucht werden.

Über diese Themenfelder hinaus muss sich die neueste Zeitgeschichte hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Verortung selbst befragen. Denn die Zeitgeschichte als "Epoche der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung" (Hans Rothfels) ist durch eine besondere Nähe der Historikerinnen und Historiker zu ihrem Untersuchungsgegenstand gekennzeichnet, was die Distanz zur eigenen Forschung erschwert. Wie also kann und sollte historische Forschung konzipiert sein, die sich thematisch mit der Zeit nach 1989 beschäftigt?
Welche Quellen stehen ihr zur Verfügung? Und welcher Methoden kann und muss sie sich bedienen?

Das 8. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte möchte zur transdisziplinären Grenzüberschreitung sowie zum Betreten wissenschaftlichen Neulandes einladen. Es sollen Projekte präsentiert werden, die sich mit der Geschichte von, nach und jenseits 1989/90 beschäftigen, dabei räumliche und auch disziplinäre Grenzen überschreiten oder neue methodische Ansätze bereitstellen und damit zu einer Historisierung der neuesten Zeit
beitragen.

Die Diskussion von Doktorandinnen und Doktoranden aus der Geschichtswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soll dazu beitragen, die Konturen einer Geschichte der Gegenwart zu schärfen, die damit verbundenen Probleme zu benennen und ihre Folgen sowie Aufgaben für die historische Forschung zu diskutieren. Ziel ist es, den Zäsurcharakter von 1989/90 näher zu
bestimmen, die Debatte über die Zeitgeschichte nach 1989 anzustossen und damit eine Ortsbestimmung der neuesten Zeitgeschichte im Jahr 2010 aus den verschiedenen Themen und theoretischen Ansätzen heraus zu leisten.

Hinweise zur Teilnahme:
Erbeten sind Papers zu Dissertationsprojekten aus dem Fach Geschichte ebenso wie aus den verwandten Fächern der Geistes- und Sozialwissenschaften. Der Abgabetermin für die Beitragsvorschläge (Deutsch oder Englisch, max. 500 Wörter, als Word- oder PDF-Datei) ist der 15. Januar 2010. Die Dauer der Präsentation ist auf 20 Minuten begrenzt. Den ReferentInnen kann ein Zuschuss zu Reise- und Unterkunftskosten gewährt werden.

Teilnehmende, die nicht vortragen möchten, sind herzlich willkommen, werden jedoch um Anmeldung bis zum 5. April 2010 gebeten.

Kontakt:
Thomas Großmann, Anne Krüger, Anja Tack
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam
doktorandenforum@zzf-pdm.de
URL: http://www.zzf-pdm.de

Termin:

16.04.2010 - 17.04.2010

Anmeldeschluss:

05.04.2010

Veranstaltungsort:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Seminarraum
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
Brandenburg
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik

Arten:

Eintrag:

02.12.2009

Absender:

Marion Schlöttke

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event29659


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).