idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


19.03.2010 - 19.03.2010 | Halle

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung - Pressekonferenz

Der aktuelle Forschungsstand sowie die neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse zu Fragen der Funktionsweise des Nervensystems und der bildgebenden
medizinischen Verfahren stehen vom 18. bis 20. März 2010 bei der 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) zur Diskussion. Circa 1.200 Experten aus wissenschaftlicher Forschung und klinischer Praxis werden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu einem interdisziplinären Austausch zusammenkommen. An der Jahrestagung werden auch die international
führenden Neurophysiologen als Vertreter der "International Federation of Clinical Neurophysiology" (IFCN) aktiv teilnehmen.

Im Rahmen der diesjährigen Tagung der DGKN möchten wir Sie herzlich zur
Pressekonferenz einladen.
Termin: Freitag, der 19. März 2010
Zeit: 10.00-11.00 Uhr
Raum: Hörsaal E
Ort: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universitätsplatz 1, Melanchthonianum
06108 Halle (Saale)

Themen:
Motoneuronerkrankungen
Bei den Motoneuronerkrankungen werden ganz überwiegend die Nervenzellen geschädigt, die die Skelettmuskulatur durch elektrische Impulse steuern. Der Muskel kann dadurch nicht mehr kontrahiert werden. Dies hat fatale Auswirkungen auf den Betroffenen: Krankheiten wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), an der unter anderem der bekannte bildende Künstler und Kunstprofessor Jörg Immendorff im Jahr 2007 gestorben ist, lähmen zwar den Körper, aber nicht den Geist. Bei vollem Bewusstsein kommt es zu zunehmendem Funktionsverlust ihrer Muskulatur bis hin zur völligen Bewegungs- und Kommunikationsunfähigkeit. Die
Lähmungen treten aber erst auf, wenn schon ein beträchtlicher Teil der Nervenzellen seine Funktion verloren hat. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die auf der Jahrestagung der DGKN vorgestellt werden, geben Anlass zur Hoffnung: So werden Ergebnisse zur Rolle der Erbsubstanz und zur Proteinsynthese in den Motoneuronen präsentiert. Außerdem werden
Ergebnisse zur Rolle von Entzündungsprozessen bei der ALS vorgestellt.

Muskelerkrankungen
Auf vielen Werbeträgern beeindrucken uns makellose durchtrainierte Körper. Was aber tun, wenn die Kraft nicht mal mehr zum Aufstehen von einem Stuhl reicht? Ein Schwerpunkt der Tagung sind die Erkrankungen des Skelettmuskels, die meist zu einer Abnahme der Muskelkraft, aber auch zu Muskelschmerzen oder abnormer Erregbarkeit führen. Die Erforschung der Muskelerkrankungen ist ein Forschungsschwerpunkt der Neurologischen Universitätsklinik Halle. Oftmals dauert es Jahre bis die richtige Diagnose gestellt werden kann. Durch die Aufklärung der molekularen Ursachen gelang es in den letzten Jahren,
fundamentale Erkenntnisse über die Funktion der Zellen allgemein zu gewinnen. Auf dem Gebiet der Muskelerkrankungen werden auch heute noch neue Erkrankungen beschrieben, so wird auf dem Kongress u.a. die erst 2009 identifizierte Matrin-Myopathie vorgestellt.
International führende Experten stellen ihre Forschungsergebnisse insbesondere zu den gut behandelbaren Muskelerkrankungen vor. Ein eigenes Symposium wird es zur neuen Behandlung der Enzymmangelmyopathie Morbus Pompe mit einem gentechnisch hergestellten Enzym geben.

Neues aus der funktionellen Bildgebung
Der Blick in den menschlichen Körper, ohne diesen verletzen zu müssen, ist eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin. Nachdem die Röntgentechnik lange Zeit die einzige Möglichkeit zur Darstellung des Körperinneren blieb, revolutionierten Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts mit dem Ultraschall oder der Kernspintomographie moderne Techniken die medizinische Praxis. Sie sind nicht invasiv und setzen die Patienten
keinerlei Strahlenbelastung aus. In den Neurowissenschaften werden Kernspintomographie und Elektro- bzw. Magnetenzephalographie kombiniert und liefern so Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirnes. Mittlerweile können auch komplexe Sachverhalte wie Sprache, Gedächtnis sowie visuelle Wahrnehmung gut untersucht werden. Hierzu werden auf dem Kongress u.a. Forschungsergebnisse zu neuronalen Netzwerken für Sprache und für visuelle Wahrnehmung vorgestellt, die für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall
große Bedeutung haben. Außerdem präsentieren verschiedene Forschergruppen neueste Erkenntnisse zur neuronalen Verschaltung des Gehirns. Eine eigene Sitzung wird es zu dem Themenschwerpunkt "Biologische Psychiatrie" geben, wo Ergebnisse zu Veränderungen des Gehirns bei den häufigen Erkrankungen Depression und Abhängigkeit vorgestellt werden.

Gesprächspartner:
o Prof. Dr. med. Stephan Zierz
Präsident der DGKN, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
o Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze
Delegate der IFCN bei der DGKN, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
o Prof. Dr. Gereon R. Fink
2. Vizepräsident der DGKN, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des
Universitätsklinikums Köln

Hinweise zur Teilnahme:
Alle weiteren Informationen zur Jahrestagung der DGKN, das komplette Programm und das Akkreditierungsformular finden Sie auf der Kongresshomepage
www.conventus.de/dgkn2010.

Termin:

19.03.2010 10:00 - 11:00

Veranstaltungsort:

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universitätsplatz 1
Melanchthonianum
Hörsaal E
06108 Halle
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Medizin

Arten:

Eintrag:

09.03.2010

Absender:

Jens Müller M.A.

Abteilung:

Medizinische Fakultät / UKH

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event30538


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).