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Veranstaltung


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17.03.2010 - 17.03.2010 | Berlin-Schöneberg

Entscheidung wider die Vernunft?

Öffentliche Veranstaltung des Nationalen Bernstein Netzwerkes für Computational Neuroscience in der Urania Berlin

Das Forschungsfeld der "Neuroökonomik" zielt auf ein besseres Verständnis ökonomischer Zusammenhänge mit den Mitteln der Neurowissenschaften. Was geschieht im Gehirn, wenn wir wirtschaftlich relevante Entscheidungen treffen? In zwei Vorträgen mit anschließender Podiumsdiskussion beleuchtet die Veranstaltung "Entscheidung wider die Vernunft?" Fragen der Entscheidungsfindung aus wirtschaftswissenschaftlicher und neurowissenschaftlicher Sicht. Redner sind Prof. Hauke Heekeren (Freie Universität Berlin) und Prof. Armin Falk (Universität Bonn). Die Veranstaltung wird vom Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience organisiert und findet am 17. März um 19:30 Uhr in der Urania in Berlin statt.

Wie sich Menschen entscheiden und was sie motiviert, ist für die Wirtschaftswissenschaften von zentraler Bedeutung: Das gilt für Arbeitsmarktfragen genau so wie für Finanzmarktentscheidungen oder Konsumverhalten. Traditionelle ökonomische Modelle gehen dabei in der Regel von einem Menschen aus, der rational und eigennützig entscheidet - dem "Homo oeconomicus". Durch die Forschungen auf dem Gebiet der Verhaltensökonomik und der Neuroökonomik wird dieses Menschenbild zunehmend in Frage gestellt. Neurowissenschaftler untersuchen, wie das Gehirn Evidenzen sammelt und zu einer Entscheidung kommt. Gemeinsam mit Ökonomen entwickeln sie Modelle, in denen Vertrauen, Emotionen und Altruismus einen Platz finden.

Warum entscheiden wir uns eher für eine Handlung, die eine sofortige Belohnung nach sich zieht, als für eine, die erst in ferner Zukunft Positives bringt? Warum überschätzen wir die Bedeutung von Ereignissen, die sehr unwahrscheinlich sind? Wie verändert sich Entscheidungsfindung im Alter? Und wie lassen sich Erkenntnisse aus Laborexperimenten auf Entscheidungen in wirtschaftlichen Zusammenhängen übertragen? Diese und andere Fragen werden während der Veranstaltung erörtert.

Armin Falk ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn, wo er das Laboratorium für experimentelle Wirtschaftsforschung leitet. Falk stellt den Menschen in den Mittelpunkt wirtschaftswissenschaftlicher Betrachtungen. Ihm geht es um eine bessere psychologische Fundierung ökonomischer Entscheidungsmodelle. Dazu nutzt er Experimente, in denen die Versuchspersonen verschiedene Strategien einschlagen können, repräsentative Befragungen und neurowissenschaftliche Methoden wie die funktionelle Magnetresonanztomographie. Er untersucht die Frage, wie ethische Werte - etwa Vertrauen oder Fairness - das Verhalten bestimmen.

Hauke Heekeren ist Professor für Emotionspsychologie und affektive Neurowissenschaft an der Freien Universität Berlin. Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) und der Elektroenzephalografie (EEG) untersucht er die Gehirnaktivität von Probanden, während diese Entscheidungen fällen. Besonderes Interesse gilt dabei dem Zusammenhang zwischen kognitiven und emotionalen Prozessen bei der Entscheidungsfindung sowie der Frage, wie genetische Unterschiede zwischen den Menschen, ihr Alter oder bestimmte neuropsychiatrische Erkrankungen die Entscheidungsfindung beeinflussen.

Das Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

17.03.2010 19:30 - 21:30

Veranstaltungsort:

Urania Berlin e.V.
An der Urania 17
10787 Berlin-Schöneberg
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Biologie, Medizin, Psychologie, Wirtschaft

Arten:

Eintrag:

09.03.2010

Absender:

Dr. Katrin Weigmann

Abteilung:

Bernstein Koordinationsstelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event30543


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