Der Begriff des Raums ist in den letzten Jahren in den Vordergrund verschiedener Disziplinen gerückt. Von einem spatial oder topographical turn ist die Rede. Vereinzelt geben Disziplinen sogar vor, die Bedeutung des Raums überhaupt erst entdeckt zu haben. Dass der Raum in der Sprachwissenschaft schon Ende des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle spielt - siehe etwa Dialektologie und Sprachgeographie -, wird leicht übersehen.
Wenn hier "Raum" ins Zentrum gerückt wird, so ist dabei allerdings nicht nur die konkret erfahrbare euklidische Realität gemeint, wie etwa der geographische, nationale, regionale, städtische etc. Raum oder der politische, soziale, situative und kulturelle mit allen seinen inhärenten Hierarchien, sondern "Raum" wird ebenfalls im Sinne von disziplinär, professionell, medial oder virtuell gesehen. Dimensionen wie die historische, konzeptionelle, kognitive, psychische, symbolische oder metaphorische sind ebenso mit gemeint, wie das Prozesshafte, das etwa in Globalisierung, Regionalisierung, Lokalisierung, Grenzziehung, Entgrenzung, Eingrenzung und Ausgrenzung zum Ausdruck kommt. "Raum" ist auch in der Theorie nicht fremd, wie Grenze, Zentrum und Peripherie, Architektur und Struktur, Dimension und Perspektive zeigen.
Die Komponente "Sprache" ist ebenfalls in all ihrer Vielfältigkeit zu sehen. Sprache, Sprachen, (ein-, mehr-, viel-) sprachig, Sprachproduktion, Sprachgebrauch, Sprachverwendung, Sprachpolitik, Sprachdidaktik, Sprachtyp, Sprachwerkzeug, Sprachtod, sprachliche Mittel, Varietäten, Phänomene, Kategorien und Stereotypen, Versprachlichung und Entsprachlichung, Metasprache und sprachwissenschaftliche Terminologie und vieles mehr lässt sich damit fassen.
Mit "SprachRäume" soll bewusst eine Verbindung zwischen diesen beiden Vielheiten hergestellt werden. Auch ein historischer Blick auf solche Beziehungen und ihre Wertung interessieren, oder die Fragen "unter welchen Umständen?", "für wen?", "wozu?", "warum?".
Für den Eröffnungsvortrag konnte Prof. Dr. Michael Tomasello vom Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology, Department of Developmental and Comparative Psychology gewonnen werden. Der Titel seines Vortrages wird sein: "Constructing a Language".
Hinweise zur Teilnahme:
Wenn Sie einen Vortrag halten möchten, füllen Sie bitte das Anmeldeformular aus und senden es bis zum 02.05.2010 per Fax oder Post an die Geschäftestelle der GAL. Abstracts müssen ebenfalls bis zum 02.05.2010 per E-Mail an die Geschäftsstelle gesendet werden. Hinweise zur Gestaltung des Abstracts entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular.
Termin:
15.09.2010 - 17.09.2010
Veranstaltungsort:
Plenarvortrag:
Gewandhaus, Mendelssohnsaal
Veranstaltungsort:
Campus Augustusplatz, 2.OG Hörsaalgebäude und Seminargebäude
04109 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
19.03.2010
Absender:
Dr. Bärbel Adams
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event30672
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