Das Gebiet von Elephantine, der südlichen Grenzstadt des Alten Ägypten, in der das DAI seit 1969 ausgräbt, ist von der dramatischen Felslandschaft des Ersten Nilkatarakts geprägt. Ihre Blockgruppen und Felswände wurden in pharaonischer Zeit genutzt, Texte und Bilder im Gelände anzubringen, sodass Tausende solcher Inschriften eine charakteristische Besonderheit der Archäologie der Region bilden.
Selbst wenn die Texte meist nur aus Namen, Titeln und formelhaften Gebeten bestehen, sind sie einzigartige Quellen, die Strukturen der lokalen und überregionalen Verwaltung, die Expeditionen und Feldzüge, die das pharaonische Ägypten ins nubische Nachbarland unternahm sowie den Betrieb lokaler Steinbrüche zu rekonstruieren.
Noch aussagekräftige werden die Denkmäler, wenn sie im Kontext landschaftsarchäologischer Fragestellungen analysiert werden. Dies ist, neben der epigraphisch-ikonographischen Analyse das wichtigste Ziel der Projektarbeit der Abteilung Kairo. Systematisch werden die Inschriften gesammelt, kartiert, faksimiliert und archäologisch beschrieben, um erstmals ein umfassendes und geographisch referenziertes Corpus anzulegen. Hunderte von Inschriften wurden dabei bereits neu entdeckt und bekannte in ihren Lesungen grundlegend verbessert.
Entscheidend ist der topographische Bezug der Felsinschriften. Entlang alter Straßen, gruppiert an sakralen Orten, ausgerichtet auf Heiligtümer und ihre Kultbühnen im Rahmen öffentlicher Feste lassen sich die Texte wie die Beschriftungen einer historischen Landkarte lesen. Und da die Inschriften nicht verraten, was an einer Stelle geschah, sondern auch welcher Personenkreis dabei involviert war, führen sie tief in die soziale Dimension ebenso der rituellen Praxis wie der ökonomischen und militärischen Aktivitäten.
Durch sie wird die Region als Schnittstelle der Aktionsräume unterschiedlicher Personengruppen erkennbar, die sowohl die funktionelle und organisatorische Einbindung des Aswaner Raums in den Gesamtzusammenhang des pharaonischen Staates wie seines spezifischen lokalen Strukturen und Semantiken beleuchten.
Hinweise zur Teilnahme:
Für die Sicherheitskontrolle am Eingang zum Auswärtigen Amt ist ein Lichtbildausweis vorzulegen.
Termin:
28.04.2010 18:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Auswärtiges Amt, Besucherzentrum Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Arten:
Eintrag:
27.04.2010
Absender:
Nicole Kehrer
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event31125
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