Der Konsum ist ein wesentlicher Faktor menschlichen Wohlbefindens. Das Glücksversprechen, das der modernen Konsumgesellschaft zugrunde liegt, ist jedoch problematisch. Studien haben nachgewiesen, dass ab einem Einkommen von etwa 15.000 US-Dollar pro Kopf das subjektive Glückspotential des über Einkommen finanzierbaren Konsums nicht mehr spürbar ansteigt. Zu¬dem neigen Konsumenten dazu, den Nutzen materieller Güter systematisch zu hoch einzuschät¬zen und die langfristigen Kosten, die aus dem Kauf von Gütern entstehen, unter zu bewerten. Verbraucher täuschen sich über den Wert von Alltagsprodukten für ihre persönliche Zufrieden¬heit und verlagern die Folgen von Umweltbelastungen durch den Massenkonsum auf die Zu¬kunft. Gleichwohl wird das Verbraucherverhalten in den Industriestaaten weiterhin von Glücksverspre¬chen dominiert, die aus quantitativen Konsumformen resultieren. Große Wohnungen, schnelle Autos und weite Flugreisen üben nach wie vor besondere Reize aus. Trotz offensichtlicher Fehl¬einschätzungen beherrscht das Steigerungs- und Wachstumsprinzip die Konsumgesellschaft und bildet einen persistenten Maßstab für die Mehrzahl der Kaufentscheidungen und Verbrauchswei¬sen. Der Workshop befasst sich mit der Frage, worin diese Persistenz begründet liegt und wie sich Wege vom quantitativen zum qualitativen Konsum finden lassen. Reicht es aus, an die Stelle der Wachstumsfixierung das Leitbild des positiven Verzichts zu setzen? Wie lassen sich historisch bedingte Pfadabhängigkeiten und Lock-In-Effekte durch Verhaltensänderungen aufbrechen?
Die Tagung beginnt mit einem Abendvortrag von Lucia Reisch am 14.09. um 18:00 Uhr zum Thema "Kann der Konsumwandel gelingen? Wie die Verhaltensökonomik Hoffnung und Zweifel nährt".
TeilnehmerInnen:
Prof. Dr. Andreas Ernst ist Professor für Umweltsystemanalyse am Center for Environmental Systems Research der Universität Kassel.
Dr. Niko Paech studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Osnabrück. Derzeit lehrt er Unternehmensführung und betriebliche Umweltpolitik an der Universität Oldenburg.
Prof. Dr. Aloys Prinz ist Professor für Volkswirtschaftslehre insbes. Finanzwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Prof. Dr. Lucia Reisch lehrt am Departement of Intercultural Communication and Management an der Copenhagen Business School. Außerdem ist sie Vorsitzende der Verbraucherkommission Baden-Württemberg.
Prof. Dr. Hartmut Rosa, ist Professor für Soziologie und Soziale Theorie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Prof. Dr. Ulf Schrader ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Marketing und Konsum an der Technischen Universität Berlin.
Eine Veranstaltung des Center for Responsibility Research (CRR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung bei: Ursula Sanders, KWI, Tel. 0201/7204-154, ursula.sanders@kwi-nrw.de
Termin:
15.09.2010 09:30 - 17:30
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31,
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Psychologie
Arten:
Eintrag:
05.08.2010
Absender:
Magdalena Schaeffer
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32102
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