idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


24.11.2010 - 24.11.2010 | Berlin

Vortrag: Eine augusteische Stadtgründung in Waldgirmes (Hessen) Ein einzigartiger Bronzefund zum Abschluss der Ausgrabungen 2009

Seit 1993 erforscht die Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (RGK) in der Gemeinde Lahnau-Waldgirmes, Lahn-Dill-Kreis, eine römische Stadtanlage aus der Zeit des Kaisers Augustus. Der Platz ist für das Verständnis der Geschichte Germaniens in den Jahrzehnten um Christi Geburt von so großer Bedeutung, dass das Projekt 2001 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in die langfristige Einzelförderung eingestuft wurde.

Die Ausgrabungen haben in Waldgirmes erstmals die Spuren einer planmäßigen zivilen römischen Stadtgründung im rechtsrheinischen Germanien zutage gefördert. Von diesem Ort aus, dessen antiken Namen wir nicht kennen, sollte die weitere Entwicklung der germanischen Gebiete nach römischem Vorbild vorangetrieben werden. Die Siedlung wurde kurz vor der Zeitenwende gegründet und endete wohl mit dem Rückzug der Römer 16 n. Chr., als sie den Plan aufgegeben hatten, Germanien rechts des Rheins zur Provinz zu machen.

Bei den Ausgrabungen der letzten Jahre waren immer wieder zumeist kleine Bruchstücke eines lebensgroßen Reiterstandbildes zutage gekommen. Im Jahr 2009 konnte bei der Untersuchung eines Brunnens in etwa 11 m Tiefe der fast vollständige Pferdekopf des Standbildes geborgen werden. Dieser lebensgroße Kopf eines vorwärts drängenden Hengstes, der mit einem reich verzierten Zaumzeug geschmückt ist, zählt zu den besten Bronzestatuen, die bisher auf dem Gebiet des ehemaligen Römischen Reiches gefunden wurden. Medaillons am Zaumzeug zeigen Bilder der Siegesgöttin Victoria und des Kriegsgottes Mars, Darstellungen die gut zur Situation neu eroberter Gebiete passte. Die Reiterstatue wurde in den Jahren zwischen 4/3 v. Chr. und 16 n. Chr. im römischen Waldgirmes aufgestellt. Wohl im Zusammenhang mit der Niederlage des Publius Quinctilius Varus in der Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr. wurde das Standbild des Kaisers zerschlagen und der Pferdekopf in einem Brunnen versenkt.

Ein Vortrag von Dr. Gabriele Rasbach (RGK) im Rahmen der Berliner Vorträge der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Institut - Theodor-Wiegand-Gesellschaft - e.V.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

24.11.2010 18:00 - 20:00

Veranstaltungsort:

Besucherzentrum des Auswärtigen Amts
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie

Arten:

Eintrag:

23.09.2010

Absender:

Nicole Kehrer

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32637

Anhang
attachment icon Der 2009 gefundene Pferdekopf

Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).