Welches sind die bedeutenden Seuchen vergangener und moderner Zeiten? Was können wir aus ihrer Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung lernen? Weshalb geraten Infektionserreger auch heute noch außer Kontrolle? Welche Beziehung gibt es zwischen Infektionen und Krebsentstehung? Welchen Einfluss haben globale Veränderungen auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ringvorlesung des Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in diesem Wintersemester.
Das Thema „Die großen Seuchen“ steht in engem Zusammenhang mit der interdisziplinären Forschung in den lebenswissenschaftlichen Fächern der JLU, wie Medizin, Veterinärmedizin, Biologie und Chemie. International renommierte Fachleute aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen werden sich mit vielfältigen und sehr unterschiedlichen Fragestellungen rund um die Infektionsforschung auseinandersetzen. Infektionskrankheiten stellen in vielen Regionen der Erde eine wachsende Bedrohung für Gesundheit und Wohlstand der Menschheit dar. Sie können durch sehr verschiedenartige Krankheitserreger wie Bakterien, Parasiten oder Viren hervorgerufen werden und, je nach Aggressivität der Erreger und Empfindlichkeit des Patienten, ganz unterschiedliche Verlaufsformen annehmen. Zunehmende Resistenzentwicklung gegen derzeit verfügbare Medikamente, neu entstehende Erreger, Klimaveränderungen und Migrationsprozesse gehören zu den Faktoren, die die Ausbreitung von Infektionserkrankungen maßgeblich beeinflussen.
Die Veranstaltungsreihe wird am 17. Januar 2011 fortgesetzt mit einem Vortrag des Virologen Harald zur Hausen, der sich mit der Suche nach infektiösen Krebsursachen befasst. Etwa 20 Prozent aller Krebserkrankungen stehen mit Infektionen in Verbindung. Dieser Zusammenhang wurde in den letzten Jahren zunehmend erkannt und intensiv untersucht. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich Maßnahmen zu Prävention und Therapie ableiten, wie beispielsweise die Impfung gegen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. In dem Vortrag werden die wichtigsten Krebserkrankungen und ihr Bezug zu Infekten dargestellt. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen war von 1983 bis 2003 Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. 2004 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. 2008 erhielt er den Nobelpreis für Medizin.
An der wissenschaftlichen Ausgestaltung dieser Ringvorlesung waren die JLU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja Becker (Biochemie der Ernährung des Menschen, Fachbereich 09), Prof. Dr. Georg Baljer (Infektionskrankheiten und Hygiene der Tiere, Fachbereich 10) sowie Prof. Dr. Wolfram Gerlich (Medizinische Virologie, Fachbereich 11) beteiligt.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Ringvorlesung wendet sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Beginn ist jeweils um 19.15 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen). Der Eintritt ist frei.
Termin:
17.01.2011 19:15 - 21:00
Veranstaltungsort:
Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23
39390 Gießen
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Biologie, Medizin
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
12.10.2010
Absender:
Caroline Link
Abteilung:
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32889
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