Schwertmannit könnte eine Lösung zur Schadstoffminimierung sein. Das Eisenhydoxysulfat ist ein Restprodukt, das bei der Aufbereitung von Abwässern des Kohlebergbaus entsteht. Das Mineral zeigt bei Labortests im Rahmen des Projektes SURFTRAP, daß Arsen und andere Schadstoffe an den Oberflächen der Kristalle gebunden werden kann. Unter Leitung des Bayreuther Professors Stefan Pfeiffer wird zudem erforscht, wie sich die Filterwirkung des Schwertmannit noch weiter steigern lässt. Gemeinsam mit den Industriepartnern konnte nun eine erste Pilotanlage in Betrieb genommen werden. In der Anlage entstehen Schwertmannit-Flocken, in denen die Schadstoffe chemisch eingebaut werden. So reinigt die Bildung von Schwertmannit das Abwasser.
Das verschiedene Eisenminerale zur Reinigung von Grundwasser geeignet sind, ist bereits seit einigen Jahren bekannt. Jedoch zeigen sich beim Einsatz solcher Mineralfilter große Qualitätsunterschiede in der Fixierung von zum Beispiel Arsen und Antimon. Was diese Unterschiede auslöst und wie man eine gleichbleibend hohe Filterwirkung erzielen kann, ist Forschungsinhalt des Projektes MicroActiv. Unter Leitung von Prof. Michael Kersten von der Universität Mainz zeigten die Wissenschaftler, daß bereits minimale Änderungen der anorganischen und organischen Bestandteile der Filter großen Einfluss auf die Filterwirkung haben. Ein wichtiger Schritt hin zum detaillierten Verständnis der chemischen Prozesse, die diese Filterwirkung erst ermöglichen. Gemeinsam mit den Partnerunternehmen des Forschungsprojektes wird nun an der Optimierung der Eisensulfidfilter gearbeitet.
Der Bergbau und seine Folgen für die Wasserqualität steht auch im Projekt MIMOS im Fokus der Forscher. Durch die Verlagerung großer Gesteinsmengen können Verwitterungsprozesse und somit die Freisetzung von Schwermetallen aus dem Gestein beschleunigt werden. Die Untersuchungen der Wissenschaftler um Dr. Killian Pollok von der Universität Bayreuth haben gezeigt, das besonders Mikroorganismen eine wichtige Rolle bei der Auflösung und Verwitterung haben. Die detaillierte Kenntnis dieser Prozesse hilft, Sanierungsstrategien zu entwickeln, die die Bildung giftiger Grundwasser im Bergbauregionen verhindern sollen.
Am 27. Oktober findet ein Expertengespräch zum Thema "Wasseraufbereitung und Schadstoffminderung" an der Johannes Gutenberg Universität Mainz statt. Gemeinsam mit den Projektwissenschaftlern werden Experten von Hilfsorganisationen und Unternehmen der Wasserversorgung über nächste Forschungsschritte und mögliche Anwendungen der Filtermethoden diskutieren.
Hinweise zur Teilnahme:
Eingeladen sind alle Interessenten, vor allem aus Unternehmen des Umweltschutzes, von politischen Entscheidungsgremien und der Presse.
Herzlich eingeladen sind zudem NGO's, die sich im Bereich der Wasseraufbereitung engagieren.
Interessenten zu diesem Gespräch melden sich bitte beim Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN unter geotech@geotechnologien.de mit dem Stichwort "Expertengespräch Mainz" an.
Termin:
27.10.2010 15:30 - 18:00
Anmeldeschluss:
26.10.2010
Veranstaltungsort:
Johannes Gutenberg Universität Mainz
Johann Joachim Becher Weg 21, 7. Stock
55122 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Biologie, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
Arten:
Eintrag:
19.10.2010
Absender:
Diplom Geophysiker Simon Schneider
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32981
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