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29.09.2011 - 01.10.2011 | Rostock

Agents of Transculturation: Internationales Symposium zur Rolle der „Grenzüberschreitung"

Vom 29.09. bis 01.10.2011 lädt das Graduiertenkolleg „Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs“ der Universität Rostock zu seinem fünften internationalen und interdisziplinären Symposium ein: Agents of Transculturation: Border-Crossers, Mediators, Go-Betweens. „Ziel der Konferenz ist es, Experten aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und Ländern zusammenzuführen, deren Forschung sich mit dem Leben und den Taten von Menschen beschäftigt, die als Vermittler zwischen Kulturen agierten“, sagt die Organisatorin des Symposiums, Professorin Gesa Mackenthun. Das Graduiertenkolleg, in dem etwa 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Schon in der Antike, aber verstärkt seit dem Beginn der globalen Transformation der Weltordnung in der Frühen Neuzeit, hing die erfolgreiche Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen von kulturellen Übersetzern ab – Diplomaten, Händlern, und vielen andere Experten, die in beiden oder mehreren Kulturen heimisch sind. Manche von ihnen waren bereits als Kinder mit verschiedenen kulturellen Kontexten, Bräuchen und Sprachen konfrontiert. Andere Grenzüberschreiter und go-betweens wirkten als Missionare, waren politische Flüchtlinge, beachcombers, Piraten, Anthropologen, Schauspieler in Zoos und Völkerschauen, entlaufene Sklaven, Wanderärzte und vieles mehr. Aufgrund ihrer oft prekären – ökonomisch und rechtlich ungesicherten – Lebenssituationen haben diese Figuren nur eine dünne Spur der historischen Dokumentation hinterlassen. „Viele ihrer Biographien müssen in mühseliger Lektüre der Texte ihrer Gegner rekonstruiert werden, während andere autobiographische Texte hinterließen, deren auffällige rhetorische Selbstermächtigungsverfahren de-konstruiert werden können und wichtige Aufschlüsse über soziale Strategien solcher cultural brokers und Mediatoren geben“, so Mackenthun.

Das Symposium will über das Studium individueller Beispiele hinaus allgemeinere Fragen nach der individuellen Rolle historischer (insbesondere unterprivilegierter) Charaktere diskutieren und zum Nachdenken über die systemischen Grenzen anregen, mit denen historische Akteure konfrontiert waren und die sie manchmal sehr kreativ zu überwinden versuchten. Diese Problematik erstreckt sich bis hinein in die diskursiven Regeln und Methoden, die uns die Perspektiven für das Studium historischer „Agents of Transculturation“ vorgeben.

Folgende Fragen stehen während des Symposiums im Mittelpunkt des Interesses: Wie gelingt es Menschen, die permanent zwischen verschiedenen kulturellen Codes jonglieren müssen, um einen Handlungsfreiraum für sich zu schaffen? Welche Rolle spielen dabei Aspekte wie Gender, sozialer Status, berufliche Identität, rassische, religiöse und generationsspezifische Zugehörigkeit? Welche Optionen – neben der Beherrschung mehrerer Sprachen – standen kulturellen Zwischengängern zur Verfügung, um in zwei oder mehr Kulturen eine Heimat zu finden? Wie wurden und werden solche Figuren in wissenschaftlichen und populären Diskursen funktionalisiert? Wie gelang es ihnen, Zugang zu öffentlicher Repräsentation und zu einer vernehmbaren „Stimme“ zu finden? Wie wurde ihre Suche nach Identität von Praktiken der Maskerade Verkleidung und Improvisation beeinflusst? Und zuletzt, wie kann unser Wissen über diese kulturübergreifenden Lebenswege uns helfen, unsere Perspektive auf die Herausforderungen der globalisierten Welt gegenüber einer wachsenden Zahl von kulturellen Vermittlern zu schärfen?

Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten:
andrea.zittlau@uni-rostock.de
Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Anglistik/Amerikanistik
Graduiertenkolleg „Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs“
Prof. Dr. Gesa Mackenthun
Fon: +49 (0)381 498 2586
eMail: gesa.mackenthun@uni-rostock.de

Termin:

29.09.2011 - 01.10.2011

Veranstaltungsort:

Hörsaal, Schwaansche Straße 3
18055 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

17.02.2011

Absender:

Ingrid Rieck

Abteilung:

Presse und Kommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event34268

Anhang
attachment icon Prof. Dr. Gesa Mackenthun

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