Gentechnisch veränderte Mäuse und andere Nagetiere können als biologische Modelle von großem Nutzen für die humanmedizinische Forschung sein. Die Übertragung von Forschungsergebnissen von kleinen Tieren auf Menschen wird jedoch immer wieder in Frage gestellt. Zunehmend werden „Großtier-Modelle“ für die biomedizinische Forschung herangezogen, weil sie u.a. eine bessere Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen erwarten lassen. Allerdings werden Tierversuche, die die Nutzung großer Tiere vorsehen, möglicherweise eher von den genehmigenden Behörden und auch in der Öffentlichkeit abgelehnt. Es stellen sich Fragen zum Prinzip der Güterabwägung, zur Institutionalisierung von tier- und wissenschaftsethischen Überlegungen in der Praxis und zu den moralischen Grundlagen eines besonderen Schutzes für große Tiere. Dabei dient der Fall der großen Tiere auch der Beleuchtung der Versuchstierproblematik im Allgemeinen. Ein solcher Diskurs kann für die Zwecke einer langfristig verlässlichen Wissenschafts- und Technikpolitik fruchtbar sein.
Wissenschaftliche Vertreter unterschiedlicher Disziplinen diskutieren dieses Thema im Rahmen einer BMBF-geförderten Klausurwoche im Oktober. Bei der abschließenden öffentlichen Diskussionsveranstaltung am 14.10.2011 werden die Ergebnisse dieser Klausurwoche vorgestellt und von Experten der Philosophie und Biomedizin kritisch hinterfragt:
- Professor Dr. med. vet. Brigitte von Rechenberg, ECVS
Musculoskeletal Research Unit (MSRU), Competence Center for Applied Biotechnology and Molecular Medicine (CABMM), Universität Zürich
- Professor Dr. phil. Stephan Sellmaier
Akademischer Geschäftsführer, Münchner Kompetenz Zentrum Ethik (MKE), Ludwig-Maximilians-Universität München
Die Diskussionsveranstaltung ist offen für alle. Um Anmeldung wird gebeten.
Kontakt: Katharina Mader, Europäische Akademie GmbH, katharina.mader@ea-aw.de, Tel.: +49 (0) 2641 973-313
Hinweise zur Teilnahme:
Die öffentliche Abschlussveranstaltung der Klausurwoche wird in Zusammenarbeit mit der Carl von Linde-Akademie der Technischen Universität München durchgeführt. Die Sprache der Abschlussveranstaltung ist deutsch; um Voranmeldung wird gebeten (keine Teilnahmegebühr).
Veranstalter:
- Priv.-Doz. Dr. med. Felix Thiele,
Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
- Professor Angelika Schnieke, Ph.D.,
Lehrstuhl für Biotechnologie der Nutztiere,
Wissenschaftszentrum Weihenstephan, TU München
- Professor Dr. phil. Klaus Mainzer,
Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie,
Carl von Linde-Akademie an der TU München
Die Klausurwoche wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.
Termin:
14.10.2011 17:30 - 19:30
Veranstaltungsort:
Carl von Linde-Akademie
Technische Universität München
Arcisstraße 21
Raum 1.221
München
Germany
www.cvl-a.tum.de
80333 München
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Medizin, Philosophie / Ethik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
22.02.2011
Absender:
Katharina Mader
Abteilung:
Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event34339
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).