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18.04.2011 - 18.04.2011 | Düsseldorf

Max-Planck-Forum: Kooperation zwischen Forschung und Industrie

Max-Planck-Gesellschaft thematisiert zu ihrem Jubiläumsjahr
die Verantwortung der Wissenschaft

Max-Planck-Forum zu Gast in Düsseldorf:

Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie
Wer bestimmt die Themen und zu welchem Nutzen?

Podiumsdiskussion mit:
Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Stahlinstitut VDEh Düsseldorf
Prof. Dr. Dierk Raabe, Direktor am Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf
Prof. Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung Mülheim a. d. Ruhr

Moderation:
Barbara Gillmann, Handelsblatt

Forschung braucht Freiheit, sie hat aber auch besondere gesell-schaftliche Verpflichtungen. Im Jahr 2011 thematisiert die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in einer bundesweiten Diskussionsreihe Aspekte der Verantwortung der Wissenschaft. Damit erinnert sie an ihre Gründung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) vor hundert Jahren. 1948 ging aus der KWG die moderne MPG hervor. Die KWG selbst wurde aufgrund ihrer Verstrickungen mit dem Dritten Reich nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst – eine Geschichte, die der MPG besondere ethische Verpflichtungen auferlegt. Im Jubiläumsjahr gastiert das Max-Planck-Forum am 18.4.2011 in Düsseldorf. Die Podiumsdiskussion erörtert die besonderen Schwierigkeit und Chancen der Kooperation zwischen Industrie und Forschung. Wer bestimmt hier die Themen und wer hat den Nutzen?

Obwohl die MPG Grundlagenforschung betreibt und zu rund 80% von der öffentlichen Hand finanziert wird, sind Kooperationen zwischen ihr und der Industrie selbstverständlich. Vor allem in der Region an Rhein und Ruhr hat diese Zusammenarbeit eine lange Tradition. Sie wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft begründet. Das Forschungsinstitut für Eisenforschung in Düsseldorf wurde 1918 unter Beteiligung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute ins Leben gerufen, der – inzwischen unbenannt in Stahlinstitut VDEh – das Institut noch immer mit betreibt: In der MPG eine einzigartige Konstruktion, die wirtschaftliche Interessen befriedigt, aber auch dem Gewinn neuer Erkenntnisse dient. Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr wurde 1914 mit Unterstützung der Kohlebarone des Ruhrgebiets eröffnet. Ziel war die Kohle als wichtigsten heimischen Rohstoff energetisch und wirtschaftlich besser nutzbar zu machen, vor allem durch Katalyse.

Nach dem Zweiten Weltkrieg betätigte sich das Institut selbst unternehmerisch, denn Karl Zieglers Verfahren zur Herstellung von Polyethylen (1953) erwies sich als ertragreiches Patent. Es war Grundlage für den Aufstieg der modernen Kunststoffindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg und seine Erträge gaben dem Institut bis 1996 finanzielle Autarkie und damit größtmögliche Freiheit der Forschung. Heute widmet es sich, besonders mit der Abteilung von Ferdi Schüth, Fragen der Energiespeicherung und kooperiert dabei auch mit der chemischen Industrie. Wie zukunftsfähig gerade diese Forschung ist zeigen auch die derzeitigen Pläne der MPG, in in Mülheim ein neues Institut für Energiewandlung zu gründen.

Das Forum erörtert Grundlagen aber auch Details und die Praxis der Kooperationen beider Institute mit der Wirtschaft. Welche Strukturen gibt es dort und was ist im deutschen Rechtssystem überhaupt möglich, um die oft gegensätzlichen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen zu vereinbaren? Welche Rolle spielte die Zugehörigkeit zur Max-Planck-Gesellschaft, die eigene Forschungsstrategien besitzt?

Zu fragen ist aber auch, wie die Wissenschaft ihre Freiheit bewahren kann, wenn sie Hand in Hand mit industriellen Interessen geht. Wie können Industriekooperationen der Wissenschaft langfristig stabil funktionieren, ohne dass eine Seite die Oberhand gewinnt? Denn die Suche nach neuen Forschungssaufgaben ist in der Grundlagenforschung kaum anwendungsorientiert und zielt nicht auf rasche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Welchen Beitrag kann Forschung in Kooperation mit der Industrie leisten für aktuelle Herausforderungen wie die Lösung der Energiefrage oder die Behauptung der deutschen Stahlindustrie auf dem Weltmarkt?

Die Veranstaltungsreihe ergänzt den Rückblick auf ihre Geschichte, den die MPG mit ihrer Jubiläumspublikation „DenkOrte“ gibt. Bei der Suche nach den Spuren der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft führt das Buch auch an Rhein und Ruhr zu den Instituten für Eisenforschung, Kohlenforschung und zum MPI für molekulare Physiologie in Dortmund, das aus dem alten Institut für Arbeitsphysiologie hervorging.

Denkorte. Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Brüche und Kontinuitäten 1911 – 2011. Hrsg. von Peter Gruss und Reinhard Rürup unter Mitwirkung von Susanne Kiewitz. 384 Seiten, ca. 430 Abb. Sandstein Verlag Dresden 2010.

Hinweise zur Teilnahme:
Presskontakt:
Dr. Susanne Kiewitz
Max-Planck-Gesellschaft, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Berlin
Telefon +49 (0)30 4990 5654
E-Mail susanne.kiewitz@gv.mpg.de

Termin:

18.04.2011 19:00 - 22:00

Veranstaltungsort:

Halle am Wasserturm
Hansaallee 321 / Halle 29
40549 Düsseldorf
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

fachunabhängig

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

08.04.2011

Absender:

Dr Harald Rösch

Abteilung:

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event34911


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