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Veranstaltung


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05.05.2011 - 06.05.2011 | Leipzig

Die Sprache als eine Quelle des Politischen Widerstands in Afrika

Zum Abschied des Suaheli-Lektors der Universität Leipzig und politischen Poeten Abdilatif Abdalla findet an der Universität Leipzig ein hochkarätig besetztes Symposium statt. Ein "who is who" von internationalen Swahilisten und Afrikanisten aber auch Politikwissenschaftlern und Literaturwissenschaftlern kommt nach Leipzig diskutiert an drei Tagen das politische Leben und poetische Werk des Kenianers.

"Deep Language" Crossing Borders: Exploring the Use of Culture as Resource in
Political Activism and Resistance in Africa and Elsewhere

Im März 1969, im Alter von 22 Jahren, wurde Abdilatif Abdalla in Mombasa als erster politischer Häftling des unabhängigen Kenia festgenommen und für drei Jahre inhaftiert. Schon früh begann er zu dichten; für die "Kenya, wohin gehen wir?" wurde er verhaftet, denn damit stellte sich Abdalla öffentlich gegen die Kriminalisierung der kenianischen Opossitionsparteien. Im Gefängnis verfasste er Gedichte, für die er 1974 den "Kenyatta Literary Award" verliehen bekam.

Seit seiner Entlassung im Jahr 1971 lebte er im Exil, als Journalist ud politischer Aktivist, eng verbunden mit Kenia. Gedichte verfasste er nach dem Gefängnisaufenthalt sehr wohl, er publizierte sie aber nicht mehr. Seine Lyrik wurde nur bruchstückhaft vom Suaheli ins Englische übersetzt . Vielmehr schrieb er seither als Journalist nur noch in englischer Sprache und arbeitete als Übersetzer weiterhin mit beiden Sprachen.

Diese Nutzung der Sprache in verschiedenen Situationen und Kontexten im Leben des Abdilatif Abdalla ist ein Thema des Symposions in Leipzig. Der markante Schnitt im Kulturschaffen von Abdallah ist der Wechsel im Sprachgebrauch von Suaheli zu Englisch. Dieser Prozess ist für Afrikanisten wie Literaturwissenschaftler ein hochspannendes Forschungsobjekt.

Zentrale Fragen für die wissenschaftlichen Diskurse sind unter anderem: Welche Bedingungen sind nötig, damit kulturelle Ausdrucksformen des Widerstandes international zugänglich werden? Welche Transformationsprozesse sind notwendig, um lokale Abläufe einer globalisierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Unterstützung zu bekommen? Zum Symposium werden unter anderem der bekannte kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o, sowie der Verleger und Aktivist Walter Bgoya (Dar es Salaam, Tansania) erwartet.

Der Suaheli-Lektor verlässt die Universität Leipzig zum 30. April 2011 und zieht zurück nach Hamburg, wo er mit seiner Frau und seinem 8-Jährigen Sohn lebt. Von dort wie von Kenia aus will er darüber hinaus politisch aktiv bleiben.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rose Marie Beck
Institut für Afrikanistik
Telefon: +49 341 97-37031
E-Mail: rose.marie.beck@uni-leipzig.de

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

05.05.2011 - 06.05.2011

Veranstaltungsort:

Bibliotheca Albertina
Beethovenstraße 6
04107 Leipzig
Sachsen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Sprache / Literatur

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

03.05.2011

Absender:

Dr. Manuela Rutsatz

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35242


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