Die gängige Formel von der „Politikverdrossenheit“ kommt einem Eingeständnis des Unver-ständnisses gleich. Jenseits von Carl Schmitt stellt sich Frage nach dem Politischen heute neu. Die zumeist gehandelten Antworten, die auf die Legitimation durch Verfahren oder auf die Normierung nach Gerechtigkeit abheben, bringen die Sache zum Verschwinden. Man steht sprachlos davor, wenn die Leute beim Thema des politischen Engagements nur müde abwin-ken. Verborgen ist, was einen eigentlich reizen soll, wenn es um Politik überhaupt geht.
Was könnte im postideologischen Zeitalter, in dem sich die politischen Auseinandersetzungen auf Sachthemen reduzieren lassen, mit dem politischen Engagement überhaupt noch gemeint sein? Was ist das Politische, das die politischen Differenzen ermöglicht? Man kann sich dabei auf die Beobachtung beziehen, das „junge Leute“ heute in Umfragen angeben, sich durchaus nicht als unpolitisch anzusehen, aber zu den "traditionellen" Formen der politischen Beteili-gung in Parteien, Gewerkschaften etc. auf Distanz gehen. Genauer nachgefragt, stellt sich dann heraus, dass sie gar nicht wissen, was es heißt, sich politisch zu engagieren.
Die Vortragsreihe nimmt Bezug auf ein Gesellschaftsdenken, das eine scharfe Differenz zwi-schen dem Politischen und dem Sozialen macht. Der starre Blick auf die soziale Symmetrie kann den Impuls zur politischen Souveränität zunichte machen. Die Motive der unhintergeh-baren Herrschaft, der notwendigen Repräsentation und der unendlichen Demokratie sollen die Frage nach dem politischen Engagement mit der nach der persönlichen Existenz in Berührung bringen. Was für ein Einsatz ist gefordert, wenn man sich als politisches Wesen begreift, das die öffentlichen Angelegenheiten nicht sich selbst überlässt?
Der Kurator der Reihe ist Heinz Bude.
Prof. Dr. Heinz Bude, Soziologe; Leiter des Arbeitsbereichs "Die Gesellschaft der Bundesre-publik" am Hamburger Institut für Sozialforschung; Lehrstuhl für Makrosoziologische Analy-se moderner Gesellschaften an der Gesamthochschule Kassel
Hinweise zur Teilnahme:
Am 27. Oktober, 3. November, 17. November und 8. Dezember 2011
Eine Kooperation der Schaubühne Berlin mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung
Termin:
27.10.2011 ab 20:30 - 08.12.2011
Veranstaltungsort:
Schaubühne Berlin
Kurfürstendamm 153, Berlin
10709 Berlin
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
31.08.2011
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event36402
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