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Veranstaltung


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12.10.2011 - 12.10.2011 | Zürich

Heilbäder: Von Kurhotels, Wellness, Politik und Hermann Hesse

Bäder gibt es seit Jahrtausenden. Mit dem in Rom tätigen Balneologen Asklepiades von Bithynien gewann das Badewesen in der Antike wichtige Impulse. Zwischen Bädern und Medizin bestanden vermutlich schon damals Zusammenhänge; denn bei Ausgrabungen von Thermen wurden auch Operationsräume entdeckt.
Ein anderer Aspekt des Badens wird auf einer Grabinschrift angedeutet: BALNEA VINA VENUS CORRUMPUNT CORPORA NOSTRA SET VITAM FACIUNT B V V. „Die Bäder, die Weine, die Liebe verderben unsere Körper; aber sie machen das Leben aus, ...“ Mit der Entwicklung des mittel-alterlichen Städtewesens im 12. Jahrhundert und dem Aufstieg des Bürgertums wurden auch öffentliche Badestuben gebaut, die neben medizinischen Anwendungen vermehrt Belustigung und Geselligkeit boten.
Badekuren dienten nicht nur Johann Wolfgang von Goethe der Erholung und Inspiration, sondern auch Hermann Hesse. Er schrieb in seinen Aufzeichnungen als ‹Kurgast›: „Dies Eine nun hat der Badener Kurtag für mich vor den Tagen des gewohnten Lebens voraus: während der Kur beginnt jeder Tag mit einer wichtigen, zentralen Morgenpflicht und Aufgabe, und diese Aufgabe ist leicht, ja angenehm zu erfüllen. Ich meine das Bad...“
Ein in einem Kurbad tätiger Arzt verfügt in der Regel über Kenntnisse der medizinischen Klimatologie, Balneologie und der ortsgebundenen Heilmittel. Medizinisch spielen auch die Inhaltsstoffe der Thermalquellen eine Rolle. Carl Löwig, der erste Chemiker an der 1833 gegründeten Universität Zürich und ausserdem Fachmann der Mineralwasserprüfung, untersuchte 1842 die Schinznacher Quelle. ETH-Professor Frederic Pearson Treadwell konnte die Zahl der ermittelten Elemente mit verbesserten chemischen Analysenmethoden um 1912 nochmals erhöhen.

15.15-15.25h Das Mineralwasser auf Rezept
Prof. Dr. Gerd Folkers - Direktor Collegium Helveticum; Zürich

15.25-16.10h Schweizer Kurbäder und ihre Hotelbauten
Dr. Roland Flückiger-Seiler - Architekturhistoriker & Denkmalpfleger; Bern
Stichworte: Bäderreisen vom Mittelalter bis in die Neuzeit, Geschichte des Hotelbaus für den Kurgast, Bauliche Entwicklung in den grossen Kurbädern der Schweiz

16.10-16.55h Bade- und Lichtkuren von Hermann Hesse
Dr. Andreas Schwab - Historiker, Kulturmanager; Bern
Stichworte: Monte Verità, Baden, Literatur, Lebenskrisen, Weltverbesserung

17.15-18.00h Badekuren von 1860 bis heute
Dr. Stefan Mariacher-Gehler - Facharzt für Rheumatologie, Innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation; RehaClinic Baden
Stichworte: Kur, Wellness, Rehabilitation und ihre Besonderheiten,
gesellschaftliche Netzwerke

18.00-18.15h Die aktuellen Ausgrabungen im Badener Bäderquartier
lic. phil. Andrea Schaer - Projektleitung Ausgrabungen Baden-Bäderquartier, Kantonsarchäologie Aargau

Hinweise zur Teilnahme:
kostenlos, keine Anmeldung erforderlich

Termin:

12.10.2011 15:15 - 18:30

Veranstaltungsort:

ETH Zürich, Hönggerberg
HIL E 3
8093 Zürich
Zürich
Schweiz

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Bauwesen / Architektur, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

01.09.2011

Absender:

Roman Klingler

Abteilung:

Hochschulkommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event36430

Anhang
attachment icon Heilbäder: Von Kurhotels, Wellness, Politik und Hermann Hesse

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