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Veranstaltung


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27.10.2011 - 28.10.2011 | Berlin

Alexandre Kojève. Konstellationen zwischen Moskau -- Berlin -- Paris -- Brüssel

Workshop, organisiert vom Editionsprojekt "Briefe von und an Jacob Taubes" >http://www.zfl-berlin.org/jacob-taubes.html>; des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, in Zusammenarbeit mit Christine Blättler (Kiel) und Andreas Hiepko (Berlin)

Der russisch-französische Philosoph Alexandre Kojève (1902–1968) ist besonders bekannt für seine Hegel-Vorlesungen im Paris der 1930er Jahre, welche Generationen französischer Intellektueller nachhaltig prägten. Zunächst an der Universität als europäische Brückenfigur wirkend, setzte er später diese Aufgabe in der Politik fort, indem er für die OECD arbeitete. Auf seinen Vortragsreisen in Deutschland hörten ihn Carl Schmitt, Jacob Taubes und die Köpfe der Berliner Studentenbewegung.
In seiner Hegellektüre machte Kojève das Ende der Geschichte zum Thema; deren Rezeption fokussierte auf den Begriff der Anerkennung: die gegenseitige Anerkennung aller hebe nicht nur den Kampf zwischen Herr und Knecht auf, sondern die den historischen Prozess vorantreibenden Widersprüche überhaupt.

Der Workshop möchte diese Rezeption öffnen, indem er weitere Konstellationen auf Kojèves Weg von Moskau nach Brüssel sichtbar macht und aufeinander bezieht: so mit Vladimir Solov’ev, über dessen Religions- und Geschichtsphilosophie Kojève bei Karl Jaspers promovierte; mit dem Künstler Wassily Kandinsky, dem die Kozevnikovs zur Adoptivfamilie wurden; mit dem Psychoanalytiker Jacques Lacan, dessen Begriff des Begehrens durch Kojèves Übersetzung der Hegelschen Begierde mit désir zentral wurde; mit dem Philosophen Leo Strauss und dessen politischer ‚Kunst des Schreibens’, die Kojève selbst meisterhaft praktizierte; mit der Möglichkeit eines nicht-humanistischen Atheismus, wie er für das Spannungsfeld zwischen Existenzialismus und Strukturalismus relevant wurde; mit dem ‚Sonntag des Lebens’ und seinem Verhältnis zu tagespolitischen Geschäften; mit der säkularisierten eschatologischen Figur vom Ende der Geschichte, die angesichts zahlreicher Kämpfe und Kriege ein Nachdenken über Geschichte über das Posthistoire hinaus erneut einfordert.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a.:
Marco Filoni (Mailand/Paris), Stefanos Geroulanos (NYU), Thomas Meyer (LMU/Chicago), Danilo Scholz (Paris), Edward Swiderski (Fribourg), Galin Tihanov (London), Anna Tuschling (Bochum)

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

27.10.2011 ab 10:00 - 28.10.2011 18:00

Veranstaltungsort:

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Sprache / Literatur

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

05.09.2011

Absender:

Sabine Zimmermann

Abteilung:

Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event36454


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