idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


16.12.2011 - 17.12.2011 | Berlin

Säkularisierungen. Andere Lesarten und alternative Konzepte der Genealogie der Moderne

Workshop

Mit der 'Wiederkehr der Religion' und dem religious turn in den Kulturwissenschaften ist auch das Konzept der Säkularisierung wieder zentral geworden. Einmal mehr wird mit dieser 'Wiederkehr' das säkulare Selbstverständnis des Westens in Frage gestellt. Erneut steht zur Debatte, wie genau jener Prozess zu beschreiben ist, als dessen Resultat sich die moderne Welt dargestellt hat. Gerade von heute aus zeigt sich, dass die Idee der Säkularisierung keinesfalls eindeutig ist und sich nicht einfach auf 'Entzauberung' der Welt (Max Weber) oder 'Übertragung' religiöser Bedeutung (Carl Schmitt) reduzieren lässt. Das Konzept der Säkularisierung war und ist vielmehr Gegenstand heftiger Debatten, in denen höchst verschiedene Positionen und Disziplinen ihre jeweiligen Konzeptionen und Deutungsmuster entwickeln. Durch diese Arbeit am Begriff – Umbesetzungen und Reformulierungen, im- und explizite Polemiken, Abgrenzungen und Überbietungen – wird die Idee der Säkularisierung immer stärker überdeterminiert. Wenn sie uns heute als Mastertrope, als große Erzählung der Moderne erscheint, ist das auch deshalb möglich, weil sich unter ihrem Titel ganz verschiedene Ideen über die Genealogie der Gegenwart versammeln können.
Diese Vielfalt und Vieldeutigkeit ist Gegenstand des Workshops. Er will an konkreten Fallstudien die weniger prominenten und heute oft vergessenen Konzeptionen von Säkularisierung samt ihren Abweichungen, Variationen und Inversionen der Grundfiguren des Säkularisierungsdiskurses diskutieren. Ziel ist es, ein breit gefächertes Bild in historischer Perspektive zu gewinnen, um zum verbesserten Verständnis gegenwärtiger Debatten beizutragen.

PROGRAMM

Freitag, 16.12.2011
10.00–12.00
Daniel Weidner (ZfL): Verwirklichung, Entweltlichung: Über das Spiel mit der Säkularisierung

Dominik Finkelde (München): Im Bann des 'Fleisches'? Dimensionen von Weltlichkeit bei Agamben, Heidegger und Santner

12.30–13.30
Wolfgang Eßbach (Freiburg): Erlösung durch Entwicklung. Herbert Spencer und Ernst Haeckel in religionssoziologischer Perspektive

15.00–17.00
Ernst Müller (ZfL): Rudolf Bultmann: Entmythologisierung des Christentums – Verchristlichung des Existentialismus

Andreas Pangritz (Bonn): Christus und die "mündig gewordene Welt". Dietrich Bonhoeffers "religionsloses Christentum"

17.30
Michael Jennings (Princeton): Secular Politics as Propaedeutic to a New Religious Space. Walter Benjamin reads Erich Unger

Christoph Deutschmann (Tübingen): Capitalism, religion, and the idea of the demonic

Samstag, 17.12.2011
10.00–12.00
Robert Buch (Sydney): Umbuchung. Säkularisierung als Schuld und als Hypothek bei Hans Blumenberg

Folkart Wittekind (Köln): Realisation. Dorothee Sölles Konzept der Säkularisierung

13.00
Sigrid Weigel (ZfL): 'Weltlichkeit' als erste Säkularisierung bei Hannah Arendt

Joachim von Soosten (Münster): Die Exkarnation der Verzweiflung. Die Religiosität der Säkularisierungen

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

16.12.2011 ab 10:00 - 17.12.2011 18:00

Veranstaltungsort:

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften, Religion, Sprache / Literatur

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

06.09.2011

Absender:

Sabine Zimmermann

Abteilung:

Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event36485


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).