Dabei werden Geographen und Historiker der Universitäten Greifswald und Rostock auch Ergebnisse des Projektes „Die Schwedische Landesaufnahme von Pommern 1692 – 1709. Eine GIS-gestützte Auswahledition des ersten deutschen Katasters im Internet“ vorstellen. Das Projekt läuft seit 2008 und steht kurz vor dem Abschluss. Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die rund 40 Tagungsteilnehmer kommen aus Deutschland, den Niederlanden und der Slowakei.
Schon seit mehr als zehn Jahren wird in Greifswald an einer digitalen und im Internet frei zugänglichen Version der ca. 300 Jahre alten „Schwedischen Matrikelkarten“ gearbeitet. Der Gesamtbestand ist umfangreich, er umfasst ca. 1600 Karten (meist für jede Dorfgemarkung zwei Versionen) und ca. 65.000 Großseiten Text. Zusammen bilden diese das erste Kataster überhaupt auf deutschem Boden. Die Quelle ist einzigartig in Mitteleuropa. Allerdings wird die Herausgabe und Veröffentlichung des Gesamtwerkes noch länge Zeit in Anspruch nehmen. Im Rahmen des vierjährigen DFG-Projektes konnten wichtige Teile aufbereitet und öffentlich kostenfrei zugänglich gemacht werden.
Dabei ging es nicht nur darum, die Karten und Texte ins Internet zu stellen. Ziel war auch eine völlig neuartige, digitale wissenschaftliche Edition. Die besondere Herausforderung war dabei, Karten- und Textdaten so mit-einander zu verzahnen, dass der Nutzer mit einem Mausklick zum Beispiel auf einen beliebigen Acker die komplett aufbereiteten Informationen zu dem Grundstück aufrufen kann. Dazu gehören dann auch Über-setzungen der schwedischen Texte ins Deutsche, Worterklärungen (Was war beispielsweise eigentlich ein „Heidereiter“?), Datenbankeinträge zur Größe und Qualität des Ackers (Beispiel: „Ein Stück, guter lehmig-humoser Boden, teils wenig sandig, liegt eben“), und vieles mehr.
Natürlich ist neben der Suche nach Orts-, Namens- und Sachbegriffen auch eine freie Textsuche möglich (Bei-spiel: Wo taucht der Begriff „Aal“, „Krüger“, „Pastor“ usw. auf). Um die Orientierung zu erleichtern, sind auch aktuelle Karten und Luftbilder hinterlegt.
Im Rahmen des DFG-Projektes wurden Methoden und Standards entwickelt, die nun für die Digitalisierung historischer Karten und Texte genutzt werden können. Dies ist ein Resultat einer beispielhaft guten Zusammenarbeit zwischen Rostocker Historikern (AG Prof. Kroll) und Greifswalder Geographen (AG Prof. Zölitz). Mit im Boot waren das Landesarchiv Greifswald (Dr. Schoebel) und die Historische Kommission für Pommern.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
27.10.2011 ab 10:00 - 28.10.2011 12:30
Veranstaltungsort:
Vortragssaal der Universitätsbibliothek
Felix-Hausdorff-Straße 10
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geowissenschaften, Informationstechnik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.10.2011
Absender:
Sabine Köditz
Abteilung:
Presse- und Informationsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event37319
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