Der Umgang mit Katastrophen wie Erdbeben, Unwettern oder havarierten Atomkraftwerken ist nicht allein Sache der Menschen direkt am Ort des Geschehens. Auch zunächst nicht direkt Betroffene sind auf verschiedene Weise einbezogen in die Kommunikation über die „Katastrophe der Anderen“: Hilfskräfte, die Katastrophenbewältigung organisierende Behörden, Journalisten, Medienrezipienten und auch die in der Katastrophenforschung arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die Wissenschaftler beobachten Kommunikationsprozesse im Kontext von extremen Ereignissen, um sie besser zu verstehen und Katastrophen langfristig besser zu bewältigen und ihnen vorzubeugen. So könnten beispielsweise die Behörden ihre Hilfsmaßnahmen besser koordinieren, soziale Medien wie Twitter und Facebook für die Arbeit der Hilfskräfte nutzbar gemacht oder die umliegende Bevölkerung wirksamer ge- und entwarnt werden.
In vier thematischen Schwerpunkten werden nun die Ergebnisse des Forschungsjahres präsentiert und diskutiert sowie ein Ausblick auf zukünftige Forschungsvorhaben gegeben. Am ersten Tag widmen sich die Forscherinnen und Forscher dem Zusammenhang von zeitlichen und räumlichen Aspekten von Katastrophen und Risiken, während sie sich am Freitag damit beschäftigen, wie Katastrophen in den Medien dargestellt und neue Technologien und soziale Medien entwickelt und genutzt werden. Den Abschluss bildet am Samstag eine Sitzung zu Organisation und Management von Kommunikation in der Katastrophenhilfe.
Die Hauptredner sind Professorin Valerie November (Lausanne, Frankreich) und Nalaka Gunawardene (Sri Lanka). Die Leitung der Tagung haben Professor Dr. Jörg Bergmann (Soziologie, Bielefeld), Professorin Dr. Heike Egner (Humangeographie, Klagenfurt), Professor Dr. Volker Wulf (Wirtschaftsinformatik, Siegen). Zur Tagung werden über 70 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Soziologie, Geographie, Informatik, Psychologie, Medienwissenschaft und anderen Fachrichtungen sowie aus der Praxis der Katastrophenhilfe erwartet. Abgerundet wird das Programm durch die Künstlergruppe „Xperiment!“, die am ersten Abend Ergebnisse ihres Katastrophenplanspiels zu „Performativen Katastrophenszenarien und Bewältigungsritualen“ präsentiert. Die Tagungssprache ist Englisch.
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“ Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.
Informationen zum Programm und Ablauf der Tagung:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2010CommunicatingDisaster/Events/01-2628-Closing_Conference.html
Informationen zu den Aktivitäten der Forschungsgruppe:
http://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2010CommunicatingDisaster/index.html
Kontakt:
Marén Schorch, Universität Bielefeld
Koordinatorin der ZiF-Forschungsgruppe „Communicating Disaster“
Telefon: 0521 106-2776
E-Mail: communicating_disaster@uni-bielefeld.de
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.01.2012 - 28.01.2012
Veranstaltungsort:
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
der Universität Bielefeld
Wellenberg 1
33615 Bielefeld
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geowissenschaften, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
23.01.2012
Absender:
Sandra Sieraad
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38266
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