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02.02.2012 - 02.02.2012 | Berlin

Wie die Tarnkappe Realität wurde: Neues aus der Transformationsoptik

Einladung zur Helmholtz-Vorlesung

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt in
Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
zur Helmholtz-Vorlesung ein. Am Donnerstag, 2. Februar 2012, um 18.30 Uhr im Kinosaal, Unter den Linden 6, spricht Prof. Dr. Martin Wegener, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum Thema:

Wie die Tarnkappe Realität wurde: Neues aus der Transformationsoptik

Wer von uns hätte nicht manchmal den Wunsch, mit Hilfe eines Tarnmantels
unsichtbar zu werden oder andere Objekte verschwinden zu lassen? Die in
den letzten Jahren entwickelte Theorie der Transformationsoptik lässt die
Realisierung einer solchen 3D-Tarnkappe zwar theoretisch zu, ihre praktische
Umsetzung erschien den Forschern jedoch zuerst als nicht realisierbar.
Problematisch schien vor allem die künstliche Erzeugung von in der Natur
nicht vorkommenden Materialien mit negativem Brechungsindex – nun als
„metamaterials“ bekannt –, die die Lichtwellen um ein Objekt derartig
herumlenken, dass dieses als unsichtbar erscheint. Die Herstellung dieser
Substanzen ist mittlerweile möglich, zumindest für kleine Abmessungen. So
gelang es Martin Wegener und seinem Team vom Karlsruher Institut für
Technologie, eine erste winzige 3D-Tarnkappe zu entwickeln, deren Effekte
aber mit bloßem Auge erkennbar sind.

„Optische Tarnkappen faszinieren die Menschen seit vielen Jahrhunderten.
Gleichwohl war es Science Fiction, wenn die Klingonen in einigen der STAR
TREK-Episoden ihre Raumschiffe der Raubvogelklasse unsichtbar machten.
Die 2006 als theoretisches Konzept eingeführte Transformationsoptik schien
erstmals die Konstruktion von Tarnkappen und anderen ungewöhnlichen
optischen Instrumenten möglich zu machen. Gleichwohl stellte die
experimentelle Umsetzung eine weitere große Herausforderung dar. Im
Vortrag werden die der Konstruktion zugrunde liegenden Konzepte sowie die
Methoden zur tatsächlichen Herstellung anschaulich erklärt. Mit Hilfe der
nicht-beugungsbegrenzten dreidimensionalen optischen Lithografie können
wir deshalb heute dreidimensionale, polarisationsunabhängige und spektral
breitbandige Tarnkappen im sichtbaren Spektralbereich darstellen, die nicht
nur die Amplitude, sondern auch die Phasenfronten der Lichtwelle richtig
rekonstruieren. Die Ideen der Transformationsoptik zur Herstellung von
Tarnkappen können schließlich auch auf andere Wellentypen übertragen
werden. Im Vortrag wird das Phänomen am Beispiel von akustischen Wellen
vorgestellt.“

Prof. Dr. Martin Wegener promovierte 1987 in Physik an der Johann
Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach einem zweijährigen
Forschungsaufenthalt in den AT&T Bell Laboratories in Holmdel
(USA) wurde er auf eine Professur für Experimentelle Festkörperphysik an
der Universität Dortmund berufen. Seit 1995 lehrt und forscht Martin
Wegener am KIT, wo er seit 2001 die Abteilung „Photonik“ des Instituts für
Nanotechnologie leitet. Diese zählt zu den weltweit führenden Gruppen auf
dem Gebiet der Nanophotonik. Für seine herausragenden Leistungen in
Forschung und Lehre erhielt Prof. Wegener zahlreiche hochrangige
Auszeichnungen, darunter den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (2000), den
René Descartes-Preis für Kooperative Forschung (2005) und ein Fellowship
der Hector Stiftung (2008).

Zum Thema:
Wegener, Martin: Extreme Nonlinear Optics. An Introduction. With Numerous
Examples, 29 Problems and Complete Solutions. Berlin [u.a.]: Springer.
2005.

Wegener, Martin & Linden, Stefan: Shaping Optical Space with
Metamaterials. In: Physics Today. 10/2010. S. 32-36.
http://physicstoday.org/journals/doc/PHTOAD-ft/vol_63/iss_10/32_1.shtml

Fischer, Joachim; Freymann, Georg von; Wegener, Martin: The Materials
Challenge in Diffraction-Unlimited Direct-Laser-Writing Optical Lithography.
In: Advanced Materials. 22/2010. S. 3578-3582.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/adma.201000892/full

Mit freundlicher Unterstützung der BERLINER ZEITUNG

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

02.02.2012 18:30 - 20:00

Veranstaltungsort:

Kinosaal der Humboldt-Universität (im Hauptgebäude)
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

24.01.2012

Absender:

Constanze Haase

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38282

Anhang
attachment icon Plakat zur Helmholtz-Vorlesung

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