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04.06.2012 - 06.06.2012 | Halle

Händel und die Konfessionen

Als wissenschaftlicher Beitrag zum Musikjahr innerhalb der Luther-Dekade stellt die Tagung die konfessionelle Dimension von Händels geistlicher Musik in den Mittelpunkt und erörtert sie im interdisziplinären Zugriff.
Die Leitfrage der Tagung lautet: Wie stark und in welcher Hinsicht prägt die konfessionelle Zugehörigkeit den Lebensweg und das kompositorische Schaffen eines Musikers?

Als wissenschaftlicher Beitrag zum Musikjahr innerhalb der Luther-Dekade stellt die Tagung die konfessionelle Dimension von Händels geistlicher Musik in den Mittelpunkt und erörtert sie im interdisziplinären Zugriff.
Die Leitfrage der Tagung lautet: Wie stark und in welcher Hinsicht prägt die konfessionelle Zugehörigkeit den Lebensweg und das kompositorische Schaffen eines Musikers? Diese Frage ist mit Blick auf Georg Friedrich Händel von besonderer Brisanz, denn anders als etwa Johann Sebastian Bach oder Georg Philipp Telemann, die durchgehend in einem protestantisch geprägten Umfeld gelebt und gearbeitet haben, wirkte Händel im Laufe seiner Karriere in verschiedenen konfessionellen Milieus und komponierte daher Kirchenmusik für eine Vielzahl divergierender liturgischer Bezugsfelder.
Als getaufter Lutheraner lernte er die lutherisch-protestantische Kirchenmusik in Halle, u. a. durch seinen Lehrer Friedrich Wilhelm Zachow, kennen. Ein Jahr lang wirkte er als Organist der reformierten Domgemeinde in Halle; sicherlich blieb er auch vom halleschen Pietismus seiner Zeit nicht unberührt. Während seines Italien-Aufenthaltes stand Händel in Verbindung zu hohen Geistlichen in Rom und komponierte diverse lateinischsprachige Werke für die römisch-katholische Liturgie wie auch italienische Oratorien für geistliche Konzerte. In England wandte sich Händel der Kirchenmusiktradition der Church of England zu und schuf eine bedeutende Reihe von englischsprachigen Anthems, darunter die berühmten Coronation Anthems. In den Bereich der außerliturgischen geistlichen Musik führt sein spätes Oratorienschaffen, in dem Händel einer modernen Profanierung und Ästhetisierung von Glaubensinhalten Vorschub leistet.
In der Konferenz werden verschiedene Ausprägungen liturgischer Musik der Zeit Händels erörtert und seinem kirchenmusikalischen Schaffen gegenübergestellt. Gibt es stilistische Differenzen zwischen den für die verschiedenen Konfessionen geschaffenen Werken? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die unterschiedlichen liturgischen Sprachen und Ordnungen? Kann man bei Händel von einem einheitlichen Kirchenstil sprechen? Setzen sich die Konzert-Oratorien in ihrer Musiksprache deutlich von seiner liturgischen Musik ab oder gibt es Berührungspunkte? In welchen religiösen und frömmigkeitsgeschichtlichen Bezugs- oder gar Konfliktfeldern bewegt sich sein Schaffen? Diese und angrenzende Fragestellungen werden aus musikwissenschaftlichem, aber auch theologischem, liturgischem und philosophischem Blickwinkel in einem international zusammengesetzten wissenschaftlichen Forum diskutiert.
Raum soll auch gegeben werden für eine Auseinandersetzung mit dem kirchenmusikalischen Schaffen von Händels Lehrer Friedrich Wilhelm Zachow, dessen 300. Todestag sich 2012 jährt. Außerdem führt das an der Stiftung Händel-Haus angesiedelte, vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Forschungsprojekt „Grundlagenforschung zur Rezeptionsgeschichte Händels in den Diktaturen Deutschlands“ eine Sektion zu dem Thema „Konfessionalität als Problem der Händel-Rezeption in den deutschen Diktaturen“ durch und stellt so eine Verbindung her zu Fragen und Problemen der Händeldeutung im 20. Jahrhundert.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin:

04.06.2012 ab 09:00 - 06.06.2012 17:00

Veranstaltungsort:

04.06.2012: Händelhaus, Große Nikolaistraße 5
05/06.06.20120: Franckesche Stiftungen
06108 Halle
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Musik / Theater

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

08.02.2012

Absender:

Tom Leonhardt

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38578


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