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Veranstaltung


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15.03.2012 - 16.03.2012 | Greifswald

Fürstliche Erbeinungen und Erbverbrüderungen im europäischen Vergleich (1300-1650)

Die internationale Tagung vom 15. bis 16. März 2012 soll Vertreter aus verschiedenen Teildisziplinen der Ge­schichtswissenschaft zusammenführen, um erstmals fürstliche Erbeinungen und Erbverbrü­derungen einer vergleichenden Analyse zu unterziehen.

Seit dem 13. Jahrhundert schlossen die deutschen Reichsfürsten zur Bewahrung des Friedens Erbeinungen, komplexe Verträge, die zu wirkungsvollen Alternativen zur häufig wirkungs­losen Landfriedensgebung des Kaisers ausreiften. In den Erbeinungen, die überwiegend von benachbarten Fürsten ins Werk gesetzt wurden, fanden u.a. Vereinbarungen zur Verfolgung von Straftätern, Sicherung der Handelswege und militärischen Hilfeleistungen Eingang. Auf­grund der grenzüberschreitenden Wirkung und der generationenübergreifenden Laufzeit (Erbeinungen wurden ohne zeitliche Befristung an die nachfolgenden Generationen «vererbt») nehmen sie in der Verfassungs- und Rechtsgeschichte einen hervorragenden Platz ein.

Erbeinungen konnten Bestandteil von Erbverbrüderungen sein. Mit diesen Erbverträgen wur­den ganze Fürstentümer bzw. Herrschaftsgebiete nach dem Aussterben einer Dynastie an eine andere vererbt. Damit gingen mehrerer fürstlicher Häuser oder Linien eine einzigartige Bindung ein, die im Fall der Realisierung ein enormes politisches Machtpotenzial in sich bergen konnte. Die Vereinigung der Königreiche Ungarn und Böhmen sowie des Herzogtums Österreich unter habsburgischer Hoheit ist das prominenteste Ergebnis einer Erbverbrü­derung. Erbeinungen und Erbverbrüderungen zählten vom 14. bis zur Mitte des 17. Jahr­hunderts zu den wichtigsten Grundlagen der auswärtigen Politik und des inneren Territoria­li­sierungsprozesses der deutschen Landesherrschaften.

Die internationale Tagung am 15. und 16. März 2012 soll Vertreter aus verschiedenen Teildisziplinen der Ge­schichtswissenschaft zusammenführen, um erstmals fürstliche Erbeinungen und Erbverbrü­derungen einer vergleichenden Analyse zu unterziehen. Während sich ein Teil der Teilnehmer den geistlichen und weltlichen Fürsten des Heiligen Römischen Reichs annehmen wird, widmet sich der andere Teil vergleichbaren Verträgen in den europäischen Nachbarreichen. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungen von Erbeinungen und Erbverbrüderungen als maßgebliche Ergänzungen bzw. Alternativen zur königlichen Gewalt in der europäischen und deutschen Verfassungsgeschichte herauszustellen.

Organisation
Prof. Dr. Karl-Heinz Spieß, Dr. Mario Müller, Dr. Uwe Tresp

Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: 10 €, Studierende: 5 €

Information und Anmeldung
Prof. Dr. Karl-Heinz Spieß, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften, Universität Greifswald
Telefon 03834 86-3303, mittelalter@uni-greifswald.de

Termin:

15.03.2012 ab 09:00 - 16.03.2012 18:00

Veranstaltungsort:

Konferenzsaal im Universitätshauptgebäude
Domstraße 11, Eingang 2
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

14.03.2012

Absender:

Sabine Köditz

Abteilung:

Presse- und Informationsstelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38943


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