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29.03.2012 - 31.03.2012 | Freiburg

Internationales Symposium „Immunodeficiency and beyond“

Immundefizienzforschung: Erkenntnisse mit Modellcharakter für viele Bereiche der Medizin

Vom 29. bis 31. März findet in Freiburg die wichtigste europäische Konferenz zum Thema Immundefizienz statt. Zum Symposium „Immunodeficiency and beyond“ werden 40 Wissenschaftler aus acht Ländern erwartet.
Die Immundefizienzforschung beschäftigt sich mit genetisch bedingten Defekten des Immunsystems, die zu schwerer bis lebensbedrohlicher Infektanfälligkeit und unterschiedlichen Begleiterkrankungen führen können. Experten schätzen, dass etwa 100.000 Menschen in Deutschland von angeborenen Immundefekten betroffen sind. Doch nur etwa 2.000 sind bislang entsprechend diagnostiziert.

Die Vorstellung des aktuellen Forschungsstands auf dem Symposium zeigt, dass die Immundefizienzforschung zu Ergebnissen führt, die weitreichenden Einfluss auf verschiedenste Gebiete der Medizin haben. So mehren sich die Hinweise, dass bei einigen Infektionskrankheiten nicht die Aggressivität des Erregers sondern vielmehr die Schwäche des Immunsystems des Betroffenen die wesentliche Rolle spielt, die Erkrankung also genetisch bedingt ist (z.B. bei der Hirnhautentzündung). Damit wandert der Fokus des Interesses vom Erreger hin zu den Lücken im Immunsystem. Immunologische Diagnostik und Therapie werden deshalb in Zukunft eine größere Rolle spielen.

Auf dem Symposium wird auch die These diskutiert, dass eine angeborene Immunschwäche Ursache sein kann für immunologische Überreaktionen, die sich zum Beispiel in chronischen Darmentzündungen, Ekzemen oder
autoimmunen Reaktionen äußern können. Auch dies wird Auswirkungen auf die Therapieoptionen haben. Statt in solchen Situationen das Immunsystem zu unterdrücken, könnte in Zukunft eine Immunaktivierung das Mittel der Wahl sein.

„In den letzten 10 Jahren haben wir in der Immundefizienzforschung rasante Entwicklungen erlebt“, so Prof. Stephan Ehl, Klinischer Direktor des Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) am Universitätsklinikum Freiburg. „Die genetischen Ursachen vieler Immundefizienzen konnten erstmals beschrieben werden. Zudem wird deutlich, dass die Erforschung von Immundefekten Modellcharakter hat für die molekulare Medizin und die translationale Forschung. Das heißt, dass wir grundlegende Mechanismen des Immunsystems verstehen lernen, die für etliche andere Erkrankungen relevant sind, beispielsweise für Rheuma, chronische Darmentzündung oder schwere Ekzeme. Auch bei der Entwicklung der Gentherapie als Heilungsoption für genetische Erkrankungen kommen die wesentlichen Impulse aus der Therapie der Immundefizienz.“

Ausgerichtet wird das Symposium „Immunodeficiency and beyond“ vom Centrum für Chronische Immundefizienz zusammen mit dem Sonderforschungsbereich 620 „Immundefizienz – Klinische Manifestationen und Tiermodelle“ und dem europäischen Konsortium zur Systembiologie der T-Zellaktivierung (SYBILLA).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das CCI seit 2008 als Deutschlands einziges Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum in Sachen Immundefizienz. Über die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die enge Verzahnung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Behandlung sowie das altersübergreifende Konzept wird hier Wissen und Expertise von Ärzten und Wissenschaftlern mit dem Ziel zusammengetragen, das Problem Chronische Immundefizienz besser zu verstehen, zu erkennen und zu behandeln.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

29.03.2012 ab 13:30 - 31.03.2012

Veranstaltungsort:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Kollegiengebäude I
Aula 1. OG
Platz der Universität 3
79098 Freiburg
Baden-Württemberg
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Medizin

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

26.03.2012

Absender:

Katharina Sternhardt

Abteilung:

Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39092

Anhang
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