Die Veranstaltungen der von der DFG geförderten Doktorandenschule beschäftigen sich mit der Geschichte und dem Verlauf von Kulturkontakten sowie mit dem gegenwärtigen Wandel in der Analyse und Interpretation von Kulturkontakten im Lichte der Globalisierung.
Das Thema des Studiensemesters in diesem Sommer lautet „Flüchtigkeit des Wissens im Kulturkontakt: Interkulturelle Archive des Wissens“. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass in vielen Situationen des „ungleichen“ Kulturkontakts (wie beispielsweise insbesondere in kolonialen Kontexten) Wissen in asymmetrischer Weise gespeichert wird oder wurde bzw. Wissen, das nicht den herrschenden Kategorien des Wissenswerten entspricht/entsprach, verloren geht oder gegangen ist. Unter dieser Perspektive entfaltet sich eine ganze Palette von Problemstellungen: Fragen von Literalität und Oralität vor dem Hintergrund der Privilegierung schriftlichen Wissens in der westlichen Moderne, Probleme der (un)zuverlässigen Weitergabe von Wissen, der Übersetzung, des Umgangs mit materiellen Artefakten als Rudimenten verloren gegangenen Wissens oder auch Fragen des Einflusses von Macht auf die Methoden der Wissensspeicherung in Situationen des Kulturkontakts.
Die Vortragenden werden Rostocker Hochschullehrer/innen sowie auswärtige Expertinnen und Experten sein.
Das Studiensemester wird durch einen Workshop in Berlin ergänzt (28.-29. Juni), bei dem neben Besuchen in einschlägigen wissenschaftlichen Archiven auch ein Vortrag von Frau Dr. Claudia Wedepohl, Archivarin am renommierten Warburg Institut der Universität London, auf dem Programm steht, in dem sie aus ihren Forschungen zu Aby Warburgs Projekt der Mnemosyne berichten wird.
Programm:
11.04.2012 Hans-Uwe Lammel (Universität Rostock)
Was bleibt, ist die Linie. Étienne-Jules Marey, Aby Warburg und die „Inskription der Zeit“
18.04.2012 Clemens Cap (Universität Rostock)
Gibt es einen Unterschied zwischen Kultur und Wissen? Thesen zur Entstehung von Kultur und Wissen in vernetzten Welten
25.04.2012 Albert Schirrmeister (Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Dignität des Ephemeren – Traumwissen in der Frühen Neuzeit
09.05.2012 Staffan Müller-Wille (Universität Exeter / MPI Berlin)
Carl von Linnés Papiertechnologien und ihre Rezeption
23.05.2012 Dominik Collet (Universität Göttingen)
Das Schweigen im Museum – Kulturkontakt über Objekte?
06.06.2012 Moritz Baßler (Universität Münster)
Deutsche Cover-Versionen: Kulturkontakt im Zeichen des popkulturellen Archivs
13.06.2012 Richard Kuba (Universität Frankfurt am Main)
Begegnungen mit Schrift und Schriftlichkeit in Westafrika
20.06.2012 Stephanie Wodianka (Universität Rostock)
Ordnen, sammeln und bewahren? Zur Eignung des Mythischen als Wissensarchiv
04.07.2012 Wiebke Keim (Universität Freiburg)
Universell verständlich, allgemein zugänglich, arrogant lokal. Entstehung, historische Entwicklung und Konterhegemonialität der Wissensproduktion in den südafrikanischen Labour Studies
28./29. Juni 2012 Workshop „Flüchtigkeit des Wissens im Kulturkontakt: Interkulturelle Archive des Wissens“ in Berlin.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
11.04.2012 ab 19:15 - 29.06.2012
Veranstaltungsort:
Universität Rostock
Hörsaal Schwaansche Straße 3
18055 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
10.04.2012
Absender:
Ingrid Rieck
Abteilung:
Presse und Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39285
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