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Veranstaltung


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31.05.2012 - 31.05.2012 | Hamburg

Vortrag: Lutz Raphael: Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation

Neue Perspektiven auf Europa zwischen 1900 und 1950

Vierter Vortrag im Rahmen der Reihe "Zwischenkriegszeit. Neue Perspektiven auf europäische Gesellschaften 1918-1939", Mai bis Juni 2012 im Hamburger Institut für Sozialforschung sowie im Rahmen der "Hamburger Vorträge zu Gewalt und Genozid".

Europa war – wie kaum eine andere Region der Welt in der Zwischenkriegszeit - das Labor der Moderne. In ihm entwarfen Politiker und Unternehmer, Sozialexperten und Intellektuelle neue Ordnungsmuster, Politikformen, Lebensentwürfe und Umwelten. Die Konflikte um die Gestaltung moderner Gesellschaften waren geprägt vom Zusammenstoß zweier politischer Ordnungsmodelle, die in Europa auf engstem Raum koexistierten: Imperium und Nation. Er verbindet die Geschichte Europas aufs Engste mit der internationalen Geschichte.

Der Zeitraum von 1880 bis 1945 war ein Kulminationspunkt imperialer Machtentfaltung. Starke Machtkonkurrenz und rigorose Ausrichtung der Politik auf das Ziel der militärischen Machtbehauptung bzw. Machterweiterung kennzeichneten die Epoche. Dieser Aspekt erklärt die vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Radikalisierungen. Das seit dem 19. Jahrhundert erfolgreiche und populäre Ordnungsmodell "Nation" musste sich im Europa der Weltkriege gegen imperiale Machtstrukturen durchsetzen und behaupten. Die europäischen Gesellschaften erlebten zwischen 1900 und 1945 eine Welle nationaler Mobilisierungen. Der Nationalismus wurde zur beherrschenden Denkfigur der Politik und bestimmte die Agenda der Regierungen und Parlamente nicht nur in den langen Kriegszeiten. Fragen nationaler Sicherheit und das Postulat innerer Geschlossenheit standen in den kurzen und schwierigen Jahren des Friedens im Zentrum politischer und gesellschaftlicher Debatten und Programme. Der Zweite Weltkrieg wurde anschließend zu einer Hochphase nationaler Mobilisierung gegen die imperialen Ansprüche des Deutschen Reiches, Italiens und der Sowjetunion.

Konfrontation und Wechselwirkung der beiden Ordnungsmodelle Imperium und Nation sollen in dem Vortrag als ein Grundmuster der europäischen Geschichte der Zwischenkriegszeit vorgestellt und diskutiert werden.

Prof. Dr. Lutz Raphael, Historiker, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier.

Moderation: Dr. Jens Hacke, Politikwissenschaftler; Wissenschaftler im Arbeitsbereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg

Hinweise zur Teilnahme:
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr; keine Reservierung möglich)
Eintritt: frei

Termin:

31.05.2012 20:00 - 21:30

Veranstaltungsort:

Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36
Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Wirtschaft

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

20.04.2012

Absender:

Dr. Regine Klose-Wolf

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39482

Anhang
attachment icon Flyer zur Vortragsreihe "Zwischenkrieg"

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