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Veranstaltung


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14.05.2012 - 14.05.2012 | Saarbrücken

Vortrag zu Schillers „Wallenstein“

Wie sich Meilensteine der Weltliteratur aus heutiger Sicht darstellen, beleuchten Wissenschaftler bei der literaturwissenschaftlichen Ringvorlesung „Klassiker-Neu-Lektüren“ (jeweils montags um 19.00 Uhr im Saarbrücker Rathausfestsaal).
Hier der nächste Termin.

Montag, 14. Mai, 19 Uhr, Saarbrücker Rathausfestsaal:
Dr. Manfred Leber: „Mentalitätsgeschichtliche Zeitenwende:
Zur Bedeutung von Schillers Wallenstein als historischem Drama“

Der Vortrag stellt einen neuen Ansatz dar, Wallenstein als historisches Drama zu verstehen: Mit einer in sich schlüssigen fiktionalen Darstellung, wie sich die letzten Lebenstage des legendären Feldherrn des Dreißigjährigen Kriegs zugetragen haben könnten, gestaltet Friedrich Schiller in seinem Hauptwerk „Wallenstein“ gleichzeitig eine mentalitätsgeschichtliche Zeitenwende. In der dichterisch dramatischen Zuspitzung der historischen Ereignisse wird ein historischer Moment plastisch greifbar, in dem die Ethik personenbezogener absoluter Treue, wie sie die mittelalterliche Lehensgesellschaft entwickelte, ideologisch noch nachwirkt, während die entstehende moderne Welt temporär begrenzter Zweckbündnisse die alte Treue-Ethik bereits nachhaltig unterminiert und zum fatalen Täuschungsinstrument der Machtkämpfe werden lässt. Entsprechend den Titeln der einzelnen Teile der Trilogie lässt sich dieser historische Umbruch auf verschiedenen Ebenen in schichtspezifischen Varianten nachvollziehen: von der Basis der unteren Dienstgrade in „Wallensteins Lager“ über die obere Mittelschicht der hohen Offiziere in „Die Piccolomini“ bis zur Heeresspitze in „Wallensteins Tod“. Hervorzuheben ist, dass die Person Wallenstein und ihr Schicksal, gleichwohl sie mit einer spektakulären Singularität beeindrucken, in Relation zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen zu sehen sind. Dabei kann den Konflikten und dem Handeln des Helden ebenso wie dem Verhalten seiner Soldaten auf verschiedenen Ebenen der Heereshierarchie eine paradigmatische Bedeutung zugesprochen werden: für die Entstehung eines elementaren Prinzips der Moderne, wie es frappanterweise erst in der heutigen Arbeitswelt seinen vorläufigen End- und Gipfelpunkt gefunden hat.

Prof. Ralf Bogner und Dr. Manfred Leber veranstalten die Reihe in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Optionalbereich der Philosophischen Fakultäten.
Weitere Infos unter: http://www.uni-saarland.de/rv-literatur
Kontakt: Dr. Manfred Leber, Tel.: 06897-72 86 40 ; E-Mail: m.leber@mx.uni-saarland.de

Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist frei.

Termin:

14.05.2012 ab 19:00

Veranstaltungsort:

Saarbrücker Rathausfestsaal,
Rathaus St. Johann
66111 Saarbrücken
Saarland
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Sprache / Literatur

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

08.05.2012

Absender:

Claudia Ehrlich

Abteilung:

Pressestelle der Universität des Saarlandes

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39667


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