Forscher aus den Disziplinen der Epidemiologie, Ethnologie und Geschichte diskutieren die Entwicklung von Stress im sozio-kulturellen Umfeld. „Die Bezeichnung ,Stress‘ und die damit verbundenen Vorstellungen von Belastung sind heute aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Wir haben gute Gründe davon auszugehen, dass im Zuge der Globalisierung und der wirtschaftlichen Vernetzung Leistungsdruck vor allem auch in Asien zunehmend spürbar wird“, erläutert der Sozialanthropologe Dr. Christian Strümpell, der die Tagung mitorganisiert. „Im Rahmen unserer Konferenz wollen wir die epidemiehafte Verbreitung und den Umgang mit Stress in verschiedenen Kulturen diskutieren.“
Dabei wird es zum Beispiel um die Textilfabriken Bangladeschs gehen, bei denen viele westliche Bekleidungshäuser die Produktion ihrer Waren in Auftrag geben. Über die Situation der Arbeiter und den Zusammenhang von Wirtschaft und Stress spricht der Heidelberger Doktorand Hasan Ashraf, der im Rahmen seiner Feldforschung mehrere Monate in zwei Fabriken in Bangladesch gearbeitet und mit den Arbeitern zusammen gelebt hat.
Im Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Inequality: The enemy between us?“ spricht Prof. Dr. Richard Wilkinson von der University of Nottingham (Großbritannien) über den Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Gesundheit. Weitere Beiträge der Konferenz behandeln Themen wie Kriegstraumata oder die wachsende Belastbarkeit von Menschen, die von Stress geplagt werden. Begleitet wird die Veranstaltung von einer Ausstellung mit Werken der Künstlerin Kristin Herrmann, die sich mit den körperlichen und psychischen Auswirkungen von Stress auseinandergesetzt hat.
Die Konferenz bildet die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes „Stress und Stressabbau“, das am Exellenzcluster „Asien und Europa“ durchgeführt wurde. Drei Jahre lang haben sechs Forscher das Konzept Stress untersucht. „Wir konnten die historischen Ursprünge von ,Stress‘ in der westlichen Welt darstellen, die Erscheinungsform von ,Stress‘ in asiatischen Länder wie Bangladesch beschreiben und aufzeigen inwiefern stressabbauende Maßnahmen wie buddhistische Meditationen aus Asien im Westen populär werden“, sagt der Epidemiologe Dr. Adrian Loerbroks.
Hinweise zur Teilnahme:
Kontakt:
Telefon (06221) 54-4314
Termin:
22.05.2012 ab 09:30 - 23.05.2012 13:15
Veranstaltungsort:
Exzellenzcluster "Asien und Europa im globalen Kontext"
Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung
Voßstraße 2, Gebäude 4.400
69115 Heidelberg
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medizin
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
15.05.2012
Absender:
Marietta Fuhrmann-Koch
Abteilung:
Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39744
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