Der 1959 in Stuttgart geborene Michael Kleeberg gehört zu den interessantesten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Aufgewachsen in Böblingen und Hamburg, studierte er in Hamburg Politische Wissenschaften und Neuere Geschichte sowie Visuelle Kommunikation. 1984 erschien mit der Erzählungssammlung „Böblinger Brezeln“ sein Debut, mit dem er sich als ebenso genauer wie lakonischer Erzähler profilierte. Es folgten Aufenthalte in Rom (1983), West-Berlin (1984) und Amsterdam (1985), bevor Kleeberg zwölf Jahre als Schriftsteller und als Mitinhaber einer kleinen Werbeagentur in Paris arbeitete. Nach Jahren in Burgund lebt er seit der Jahrtausendwende als freier Schriftsteller und Übersetzer aus dem Französischen und Englischen in Berlin.
Kleeberg gehört innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu den Meistern einer scharf beobachtenden, dem Lebensalltag zugewandten und in einem klassischen Sinne erzählenden Literatur. Größte sprachliche Genauigkeit mit stilistischer Eleganz verbindend, stellt Kleeberg dem Leser vertraute Welten neu vor Augen, richtet den Blick aber auf das Verdrängte, Verschüttete, Verborgene: In „Barfuß“, seiner längst zum literarischen Klassiker avancierten Novelle von 1995, führt er den Leser in das rundum ›klug‹ eingerichtete Leben Arthur K.s ein, um mit kühler Präzision dessen Implosion zu protokollieren, als eine Kleinanzeige in Arthur ungeahntes Begehren freisetzt. Ist „Das Tier, das weint“ (2004) ein hellsichtiges libanesisches Reisetagebuch und „Ein Garten im Norden“ (1998) ein komplexer Deutschlandroman, so gehört „Das amerikanische Hospital“ (2011), sein jüngster Roman, zu den wichtigsten und eindrücklichsten Reflexionen deutschsprachiger Literatur über die globale Politik der Gegenwart und ihre Kriege, ausgeführt am Beispiel des ersten Irak-Krieges von 1990/91.
Zu der öffentlichen Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Im Anschluss an die Lesung bietet eine offene Diskussion die Gelegenheit, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen.
Die Aufzeichnung der Lesung wird in der Reihe „Literatur im Gespräch“ gesendet (am 26. Juni, SR 2 KulturRadio: Literatur im Gespräch, ab 20.04 Uhr)
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Johannes Birgfeld
Universität des Saarlandes, FR 4.1: Germanistik
Tel: 0681 302-57434
E-Mail: j.birgfeld@mx.uni-saarland.de
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
15.06.2012 ab 16:15
Veranstaltungsort:
Campus der Universität des Saarlandes
Gebäude B3 2, Hörsaal 0.03
66123 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
12.06.2012
Absender:
Gerhild Sieber
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40037
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