Geographieunterricht. Der Lehrer oder die Lehrerin verdunkelt das Klassenzimmer und zeigt Dias von anderen Ländern, Kulturen und Kontinenten: Inder am Ganges etwa, eine Einkindfamilie in China, Jurten in der Mongolei. Die Schüler und Schülerinnen sollen sich so ein Bild machen können, wie es woanders aussieht. Bilder werden im Geographieunterricht als zentrale und sehr wirkungsmächtige Medien eingesetzt.
„Dabei zeichnet sich die Geographie im allgemeinen durch einen relativ naiven Umgang mit Bildern aus“, sagt Prof. Dr. Holger Jahnke vom Institut für Geographie und ihre Didaktik, „doch Bilder bilden weniger eine äußere Realität ab, als dass sie innere Bilder konstruieren. Diese inneren Bilder verfestigen sich dann zu geographischen Imaginationen, die wiederum unsere Begegnung mit der Welt bestimmen können.“ Die zweitägige Tagung „Visuelle Geographien – von äußeren und inneren Bildern der Welt“ an der Universität Flensburg setzt sich kritisch mit der Praxis auseinander, Bilder im Geographieunterricht als „Realitätsersatz“ zu betrachten. Sie tut dies insbesondere vor dem Hintergrund einer mit digitalen Medien aufwachsenden Schülerschaft, die mit dem Thema „Manipulation von Bildern“ vertraut ist.
So werden etwa Untersuchungsmethoden zur Erhebung geographischer Vorstellungsbilder von Schülern dargestellt, es wird der Frage nachgegangen, wie Kinder ihre räumlichen Vorstellungen bilden oder wie Dokumentarfilme kritisch zu hören und zu sehen sind.
„Wichtig ist es, schon in der Schule einen kritischen Umgang mit Bildern zu lernen“, sagt Holger Jahnke. „Dafür müssen wir Fragen stellen: Was zeigt das Bild? Was zeigt es nicht? Welche sozialen Bilder transportiert es? Was ist die Intention des Fotografen? Was die des Geographielehrers, der es im Unterricht zeigt?“ Äußere Bilder konstruieren innere. „Die kritische Reflexion über Bildherstellung, Bildlogik und Bildbetrachtung kann daher zu einer Veränderung der inneren Bilder und so zu einer anderen Begegnung mit der Welt führen“, fasst Holger Jahnke das Ziel der Tagung zusammen.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagungsgebühr beträgt 30.- Euro (Studierende 15.- Euro) Darin ist die Pausenverpflegung enthalten.
Für eine verbindliche Anmeldung wenden Sie sich bitte bis zum 7. Juli an Birte Schröder (birte.schroeder@uni-flensburg.de).
Termin:
12.07.2012 ab 16:00 - 14.07.2012 12:30
Anmeldeschluss:
07.07.2012
Veranstaltungsort:
Universität Flensburg
Campusallee 1
Hauptgebäude
Raum: HG 432
24943 Flensburg
Schleswig-Holstein
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geowissenschaften
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
05.07.2012
Absender:
Kathrin Fischer
Abteilung:
Rektorat
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40270
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