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Veranstaltung


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03.09.2012 - 04.09.2012 | Mainz

Übersetzungen vom Eigenen ins Fremde: Auseinandersetzungen und Aushandlungen im kulturellen Kontakt

Der Workshop fragt danach, welche Aushandlungsmuster und -strategien in kulturellen Übersetzungsprozessen von Europäern im nichteuropäischen Kontext erkennbar sind. Übersetzungen werden hier als vielgestaltige Orte kultureller Auseinandersetzungen und Begegnung verstanden. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf Texte und Praktiken als auch auf Personen als Repräsentationen bzw. Repräsentatoren verschiedener Kulturen seit dem 18. Jahrhundert.

Im verstärkten Maße haben kulturwissenschaftliche Disziplinen in den letzten Jahrzehnten ihren Blick auf die Erfahrungen von Europäern im direkten Kontakt mit Nicht-Europäern gerichtet. Eine Vielzahl europäischer Akteure, zu denen Missionare und Theologen zählten, suchte diesen Kontakt ganz bewusst, um eigene Vorstellungen und Konzepte an ihr neues Umfeld zu vermitteln. Um sich und ihr Anliegen verständlich zu machen, waren sie allerdings vor die Aufgabe gestellt, die entsprechenden Inhalte in neue Lebensumstände und Kulturzusammenhänge zu übersetzen. 'Übersetzung‘ wird hier im Sinne der neueren kulturwissenschaftlichen Diskussion verstanden, die diesen Begriff nicht allein als sprachlichen Prozess definiert, sondern ihn umfassender, metaphorisch begreift und ihn verstärkt auch auf die Untersuchung der Transformationen von Handlungsmustern oder Vorstellungswelten in andere kulturelle Kontexte anwendet.

Im Rahmen des Workshops am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (Mainz) werden Übersetzungen als in diesem Sinne vielgestaltige Orte kultureller Auseinandersetzungen und Aushandlungen untersucht. Im Mittelpunkt stehen dafür die kulturellen Kontakte von Europäern im nichteuropäischen Raum seit dem 18. Jahrhundert. Der Blick richtet sich sowohl auf Texte und Praktiken als auch auf Personen als Repräsentationen/Repräsentatoren verschiedener Kulturen. Die Vorträge befassen sich mit religiösen und philosophischen Konzepten und Strukturen sowie Gesellschaftsbildern und nehmen dabei diverse außereuropäische Kontakträume in den Blick.

Im Rahmen der Tagung findet ein öffentlicher Abendvortrag im Konferenzraum des Instituts für Europäische Geschichte statt. Am Montag, dem 3.9.2012 um 18.30 Uhr spricht Prof. Dr. Martin Fuchs über »Wechselseitige Artikulation: Religionen, soziale Problemlagen und Individualisierungsprozesse an indischen Beispielen«

Tagungsprogramm

MONTAG 03. SEPTEMBER 2012

14:00 – 14:15 Uhr
Irene Dingel / Judith Becker (Mainz)
Begrüßung, Einführung

Moderation: Irene Dingel

14:15 – 15:00 Uhr
Laura Morgenthaler García (Bremen)
"Wort zu Wort, Bedeutung zu Bedeutung, Weltbild zu Weltbild: Ist Übersetzung überhaupt möglich? Eine sprachwissenschaftliche Einführung"

15:00 – 15:45 Uhr
D. Timothy Goering (Bochum)
„Philip Schaff. Ein Schweizer Hegelianer in Amerika - Über transkulturelle Übersetzung und ihre polymorphe Gestaltung“

Moderation: Sünne Juterczenka

16:15 – 17:00 Uhr
Andreas Heil (Mainz)
„Übersetzung in veränderte Wirkungsumstände: Mission und Kirche in Indien nach 1947“

17:00 – 17:45 Uhr
Sabine Hübner (Mainz)
„Missionare als ‚Übersetzer‘ von Kirchenkonzepten in der Indienmission des 18. Jahrhunderts“

18:30 Uhr Öffentlicher Vortrag
Martin Fuchs (Erfurt)
„Wechselseitige Artikulation: Religionen, soziale Problemlagen und Individualisierungsprozesse an indischen Beispielen“

DIENSTAG 04. SEPTEMBER 2012

Moderation: Judith Becker

9:00 – 9:45 Uhr
Beate Löffler (Dresden)
„Bauen für Kami-sama. Der Missionsarchitekt Karl Freuler in Japan“

9:45 – 10:30 Uhr
Yuki Ikari (Tokio)
„Wie übersetzt man "Gott" ins Japanisch? Die ältesten überlieferten Bibelübersetzungen in Japan von Karl Friedrich Gützlaff (1803-1851) und Bernard Jean Bettenheim (1811-1870)“

Moderation: Bernhard Gißibl

11:00 – 11:45 Uhr
Imke Rath (Hamburg)
„Das Leben nach dem Tod: Die Christianisierung philippinischer Jenseitsvorstellungen und die Transformierung von Untoten in Seelen“

11:45 – 12:30
Livia Maria Loosen (Erfurt)
„Kulturtransfer zwischen deutschen weiblichen Missionsangehörigen und indigenen Frauen in den Südseekolonien des Kaiserreiches (1884 - 1919)“

Moderation: Eva Spies

14:00 – 14:45
Seitz, Philipp (Leipzig)
„Über-Setzen von Weltansichten: Die Wechselwirkung zwischen dem Strukturwandel alltäglicher Lebenswelten und missionarischen Übersetzungstätigkeiten in Afrika“

14:45 – 15:30
Anke Jutta Fischer-Kattner (München)
„Missionsinspektor John Campbell. (Un-)Sichere Übersetzungen“

Moderation: Volker Küster

15:30 – 16:00
Abschlussdiskussion

Der Workshop wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung wird gebeten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Kontakt: Andreas Heil
Alte Universitätsstr. 19
D-55116 Mainz
Tel: + 49(0)6131-1434079
FAx: + 49(0)6131-2116965

Termin:

03.09.2012 ab 14:00 - 04.09.2012 16:00

Veranstaltungsort:

Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstr. 19
Konferenzraum 1. OG
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Religion, Sprache / Literatur

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

19.07.2012

Absender:

Stefanie Wiehl

Abteilung:

Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40375

Anhang
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